Potsdam-Mittelmark: Größere Schrift schluckte Zeile Wahlpanne in Michendorf aufgeklärt
Michendorf/Kleinmachnow - Über die Wahlpanne in Michendorf besteht jetzt Klarheit. Am Donnerstag legte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) einen Untersuchungsbericht vor, der erklärt, wie es zu der Wahlpanne in Michendorf kommen konnte.
Stand:
Michendorf/Kleinmachnow - Über die Wahlpanne in Michendorf besteht jetzt Klarheit. Am Donnerstag legte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) einen Untersuchungsbericht vor, der erklärt, wie es zu der Wahlpanne in Michendorf kommen konnte.
Eigentlich hatte das Rathaus nur Gutes im Sinn: Die Schrift auf den Stimmzetteln sollte vergrößert werden, damit die Wähler sie besser lesen können. Dabei sei das Unglück passiert. Durch die größere Schrift wurde die Zeile 22 überlagert und war plötzlich nicht mehr zu sehen. Das teilte jetzt die Druckerei in einer Nachbesprechung mit. Auch dort fiel niemandem der Fehler auf. Und auch im Michendorfer Rathaus rutschte der Fehler trotz unterschiedlicher Korrekturlesungen durch. Selbst Michendorfs Wahlleiterin Bettina Krämer fiel er nicht auf, obwohl sie die wirklich letzte Version des Stimmzettels noch einmal in den Händen hielt.
Wie berichtet hatte der Michendorfer SPD-Kandidat Christoph Hoffmüller den Fehler auf dem Stimmzettel in seinen Briefwahlunterlagen bemerkt. Die Zeile 22, in der sein Name stehen sollte, fehlte. Auch der Name des FBL/UWG-Kandidaten Torsten Lodni war dort nicht aufgeführt. Als die SPD das Rathaus über den Fehler informierte, waren bereits über 1000 fehlerhafte Briefwahlunterlagen verschickt worden. Kurzfristig hatte die Kommunalaufsicht die Wahl zur Michendorfer Gemeindevertretung abgesagt. Nun wird am 6. Juli nachgewählt.
Um Wahlpannen in Zukunft zu vermeiden, will Bürgermeister Reinhard Mirbach ein standardisiertes Prüfprotokoll einführen. Bisher habe jeder Korrektor die Stimmzettel nach subjektiven Kriterien kontrolliert, heißt es in dem Untersuchungsbericht. Ein Prüfprotokoll stelle sicher, dass personenunabhängig Fehlerquellen kontrolliert würden. Auch bereits als richtig abgehakte Punkte würden erneut geprüft. Ebenso soll zukünftig ein eigenes Wahlbüro eingerichtet werden, in das sich die Wahlleitung zur Vorbereitung zurückziehen kann. Bisher habe die Wahlleiterin und ihre Stellvertreterin die Unterlagen an ihren Schreibtischen im Bürgerservicebüro geprüft – zu den Sprechzeiten herrscht dort oft Unruhe, heißt es aus dem Rathaus.
Auch die Wahlpanne in Kleinmachnow ist mittlerweile aufgeklärt. Bei der Auszählung am Wahlsonntag wurden 57 Stimmzettel eines falschen Wahlkreises ausgeteilt und angekreuzt, teilte Wahlleiter Hartmut Piecha mit. Schuld an dem Fehler war die Druckerei, die die Stimmzettel zur Kreistagswahl falsch eingepackt hatte. Wegen der geringen Zahl falscher Stimmzettel muss die Wahl aber nicht wiederholt werden. Eva Schmid
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: