Potsdam-Mittelmark: Größter Steuerzahler geht verloren Vodafone zieht von Stahnsdorf nach Berlin

Stahnsdorf - Die Befürchtungen werden wahr: Stahnsdorf wird seinen größten Gewerbesteuerzahler verlieren. Das Mobilfunkunternehmen Vodafone will sein Call-Center aus dem Stahnsdorfer Green-Park nach Berlin verlegen. Die 630 Mitarbeiter sollen ab Mitte 2012 auf dem Unternehmensgelände der Niederlassung Nord-Ost in der Attilastraße in Mariendorf arbeiten. Das bestätigte Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) gestern gegenüber den PNN.

„Wir sind am Morgen durch einen Vodafone-Mitarbeiter über den Weggang des Unternehmens informiert worden“, so Albers. Lange habe er sich bei Vodafone um eine Verlängerung des Mietvertrages in dem Stahnsdorfer Gewerbepark eingesetzt, sogar eine Absenkung der Gewerbesteuer vorgeschlagen – ohne Erfolg. „Wir haben es befürchtet, jetzt ist der Fakt eingetreten.“ Künftig werde die Gemeinde den Gürtel enger schnallen müssen, schon für den Haushalt 2011 sei der Weggang eingerechnet, so Albers. Das Unternehmen habe jährlich „deutlich mehr als eine Million Euro“ an Gewerbesteuern überwiesen. Das fehlende Geld werde die Handlungsfähigkeit der Kommune einschränken. Zum 30. Juni 2012 soll der Mietvertrag auslaufen.

In Berlin werde der Mobilfunker nach dem Umzug insgesamt rund 1200 Beschäftigte haben, sagte gestern das Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland, Thomas Ellerbeck. Vertrieb, Service, Technik und Verwaltungsfunktionen arbeiteten dann gemeinsam unter einem Dach. Mit dem Umzug solle „die Voraussetzung für eine bessere Vernetzung“ geschaffen und das „Miteinander“ gestärkt werden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), begrüßte die Ansiedlung des Call-Centers. „Das ist eine gute Nachricht für Berlin.“ Die Entscheidung des Unternehmens zeigt nach Auffassung Wowereits einmal mehr, dass Berlin immer mehr zu einem „wirtschaftlich hochattraktiven Standort“ wird. tor/dapd