Potsdam-Mittelmark: Grün soll verbinden
Halbzeitbilanz: Kleine Beelitzer Stadtverordnetenfraktion will neue Wege erschließen
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Beelitz - Die Halbzeitbilanz der kleinsten Beelitzer Stadtverordeneten-Fraktion beginnt mit einer Niederlage. Gewählt wurden die Bündnisgrünen im Jahr 2003 vor allem deshalb, weil sie sich entschieden gegen den Ausbau der Karl-Liebknecht-Straße und deren Anbindung per Kreisel an die B 246 ausgesprochen hatten. Die Bauarbeiter haben trotz aller Proteste mittlerweile vollendete Tatsachen geschaffen. Und dennoch sei der Kampf nicht umsonst gewesen, betonte Elke Seidel, die gemeinsam mit Susann Trende die zweiköpfige Fraktion bildet. „Gemeinsam mit den Anwohner haben wir zumindest erreicht, dass die Breite der Straße reduziert und die Anbindung aufgepflastert wurde“, erklärte sie in einem Pressegespräch. Zudem sei erfolgreich darauf gedrungen worden, den Fußgängerüberweg als Zebrastreifen auszuführen.
Bei vielen Vorstößen in der Stadtverordnetenversammlung erfahren die Grünen kaum Unterstützung aus den anderen Fraktionen. So scheiterte auch ihr Einsatz für eine dezentrale Abwasserbehandlung in Zauchwitz und Körzin mittels örtlicher Pflanzenkläranlagen. Einige wichtige Projekt konnten dennoch von den Grünen angeschoben werden. Dazu zählen die erstmals 2006 organisierte Beelitzer Zukunftswerkstatt und der Tag der Beelitzer Einheit, der auch künftig jährlich in einem anderen Ortsteil der Stadt begangen werden soll.
„Grün verbindet“, lautet der Slogan, mit dem die kleine Fraktion auf die Kommunalwahl 2008 zusteuert. Er steht für das Ziel, die Kommunikation zwischen den Beelitzer Ortsteilen, den politischen Entscheidungsträgern und den Einwohnern zu fördern. Der Slogan sei aber auch Programm, wenn es darum gehe, viele Grüne-Wege-Verbindungen in den Ortsteilen und untereinander aufzubauen, erläuterte Susann Trende. Diese Idee wollen die Grünen demnächst öffentlich vorstellen.
Grundsätzlich gehe es darum, „grüne Inhalte“ in den Flächennutzungsplan und den Haushalt der Stadt einzubringen. Dazu zählen die Förderung des Fahrradfahrens, die Schaffung von barrierefreien Straßen und Wegen sowie von Grünverbindungen zu den Schulen und Kindereinrichtungen. Eine zentrale Forderung ist, neue Bauflächen in der Stadt erst zu genehmigen, wenn vorhandene Strukturen aufgebraucht sind.
Ureigenstes Thema der Beelitzer Bündnisgrünen ist der Energiesektor. So gelte es, in der Stadt weitere Blockheizkraftwerke und Sonnenkollektoren zu installieren und die Teilnahme am Energiesparkommunen-Wettbewerb zu fördern. Hier engagiert sich die Grünen–Fraktion seit Jahren ebenso wie für den Bau eines Kreisels an der Kreuzung B2 / B246 (Ortsumgehung).
Neu ist die Initiative, Einwohner als Paten für besondere Bäume im Stadtgebiet zu suchen. Als Beispiel nannte Elke Seidel den Silberahorn am Karl-Liebknecht-Park. Überregional gebe es für diese Aktion bereits einen Baumpatenverein, in Beelitz soll das Projekt mit einer Ausstellung im Rathaus eröffnet werden. Als kleine Fraktion wollen die Grünen künftig noch stärker in die Öffentlichkeit treten, auch um für die Wahl 2008 noch weitere Mitstreiter zu finden – Parteimitgliedschaft sei nicht Voraussetzung, so Elke Seidel. Hagen Ludwig
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