Potsdam-Mittelmark: Grundschüler sollten ins Auto gelockt werden
Kripo Werder ermittelt zu Vorfällen in Caputh / Polizeistreifen und Busaufsichten verstärkt
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Schwielowsee - Unruhe herrscht derzeit unter den Schülern der Grundschule Caputh. Fremde Männer haben in den vergangenen Wochen offenbar versucht, die Kinder mit Tricks in ihre Fahrzeuge zu bekommen. Sie hätten von „Kätzchen“ und „Hündchen“ in ihren Autos erzählt, berichteten Eltern gestern gegenüber den PNN. In einem anderen Fall wurde den Kindern weisgemacht, dass etwas zwischen die Sitze gefallen ist, was nur mit kleinen Kinderhänden herauszuholen wäre. Bislang war die Masche zum Glück erfolglos. Aber Schule und Polizei sind inzwischen sensibilsiert.
Die Polizeistreifen seien verstärkt worden, sagte Bernd Fiedler, Leiter der Polizeiwache Werder, gestern auf PNN-Anfrage. Und es würden auch andere, „nicht sichtbare“ Maßnahmen laufen. Laut Fiedler wurden am 6. Mai erstmals zwei konkrete Fälle dieser Art bekannt, wobei sich der Verdacht auf Straftaten nicht erhärten ließ. „Die Kinder wurden relativ banal angesprochen.“ Nachdem die Polizei vorsorglich vor einer Woche in der Schule darüber informiert hatte, hätten sich drei weitere Elternpaare an die Polizei gewandt, deren Kinder in ähnliche Situationen verwickelt gewesen sein sollen. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Bislang würden allerdings sehr unterschiedliche Angaben zu den mutmaßlichen Täter und ihren Fahrzeugen vorliegen, „wir bemühen und darum, weitere Informationen zu gewinnen“, sagte Fiedler. Offiziell mitteilen könne er derzeit nur, dass „die Kinder durch unbekannte männliche Personen aus einem Auto heraus angesprochen wurden.“ Aus „ermittlungstaktischen Gründen“ wollte Fiedler keine näheren Angaben zu den Vorfällen machen. Im täglichen Polizeibericht des Schutzbereiches Brandenburg für die Presse wurden die Ermittlungen bislang nicht bekannt gemacht.
In der Schule wurden unterdessen die Schulbus-Aufsichten und auch die Pausenauaufsichten verstärkt, sagte die stellvertretende Schulleiterin Monika Neitzke gestern gegenüber den PNN. Durch Bauarbeiten sei der Schulhof derzeit besonders belebt, doch auch der Hausmeister würde jetzt darauf achten, dass keine Fremden das Schulgelände betreten. Nach Elternangaben würden die Kinder jetzt selbst beim Gang über den Schulhof zur Toilette von Lehrern begleitet.
Die Klassenlehrer hätten ihre Schüler über das Verhalten Fremden gegenüber belehrt, sagte Neitzke. Mehr Kinder als sonst würden inzwischen zur Schule gebracht und von dort wieder abgeholt. „Darauf haben wir allerdings keinen Einfluss“, so Neitzke. Es haben sich auch neue Schüler-Grüppchen gebildet, die gemeinsam zur Schule kommen. hkx
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