Potsdam-Mittelmark: Grundstückshandel rückläufig
Teuerstes Bauland in Kleinmachnow / Bodenrichtwerte im Landkreis stabil
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Teltow - Das Geschäft mit Grundstücken ist rückläufig. Immer weniger Bauland wird verkauft. Doch wenn, ziehen die Käufer Ortslagen im Berliner Speckgürtel der mittelmärkischen Provinz vor. Zwar ist in Berlin-Nähe das Bauland weitaus teurer – wofür man in Oberjünne einen halben Hof bekommt, kriegt man in Kleinmachnow gerade mal zwei Quadratmeter. Doch gilt: Je preiswerter ein Grundstück, desto unattraktiver ist es.
Denn weitab vom Autobahnring entfernt und ohne Bahnanschluss ist das Interesse an Wohnbauland gering. Lediglich 26 bebaute Grundstücke wurden im vergangenen Jahr im fernen Amt Wiesenburg verkauft. Zum Vergleich: In Teltow wurden 270 Kaufverträge abgeschlossen – der Spitzenwert im Landkreis. In Stahnsdorf wurde man sich 234 Mal einig, in Kleinmachnow 225 und in Bergholz-Rehbrücke 103. Zwischen 8 und 18 Euro wird der Quadratmeterpreis bei Grundstücksgeschäften in Wiesenburg oder Ziesar gehandelt. In Kleinmachnow und Teltow kommt man indes erst bei weit über 200 Euro ins Geschäft.
Im Speckgürtel gestiegen, im etwas weiteren Umkreis gesunken und in der mittelmärkischen Provinz stabil. So lassen sich die 327 Bodenrichtwerte zusammenfassen, die für das vergangene Jahr ermittelt und gestern vorgestellt wurden. In Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf werden nach wie vor die größten Summen für baureife Grundstücke gezahlt, in Kleinmachnow sogar etwas mehr als im Jahr 2005. In anderen Regionen hat der Gutachterausschuss die Werte leicht nach unten korrigiert oder das Niveau bestätigt. So sind in Schwielowsee die Grundstückspreise etwas gefallen, in Werder sind die Werte konstant geblieben. Der höchste Richtwert wurde mit 260 Euro je Quadratmeter in Kleinmachnow festgelegt. Am billigsten ist Bauland mit 5 Euro in Oberjünne.
Als einzige mittelmärkische Kommune verzeichnet Kleinmachnow in allen Ortslagen einen Anstieg der Grundstückspreise. 10 bis 30 Euro mehr sind für ortsüblich erschlossene Grundstücke gezahlt worden, im Ortszentrum ist der Bodenrichtwert um 10 Euro gestiegen. „Der Preisanstieg ist ein Indiz, dass mehr umgesetzt wird“, so Wilk Mroß, Vorsitzender des Gutachterausschusses. In Teltow indes wurden einige Richtwerte gesenkt – um 5 bis 10 Euro je Quadratmeter u.a. im Postviertel und am Heinersdorfer Weg. Hingegen wurde im Ortsteil Ruhlsdorf der Bodenrichtwert von 90 auf 100 Euro angehoben. Im Stahnsdorfer Ortsteil Güterfelde sind die Quadratmeterpreise um 10 Euro reduziert worden, während in Kienwerder, in der Vogelsiedlung sowie am Schwarzen Pfuhl der jeweilige Bodenrichtwert um 10 Euro gestiegen ist. Auch die Flächen im Gewerbegebiet sind um 5 Euro teurer geworden – der Quadratmeterpreis orientiert sich nunmehr bei 75 Euro.
Ermittelt werden die Bodenrichtwerte aus den Kaufverträgen eines Jahres. Der große Boom scheint indes vorbei: 650 Grundstücke weniger als 2005 wurden im Vorjahr in Potsdam-Mittelmark verkauft – insgesamt waren es 3181. Doch im Vergleich zu anderen märkischen Regionen ist noch reichlich Bewegung auf dem Markt. Im Landkreis Dahme-Spree wurden im gleichen Zeitraum 2500 Grundstücke verkauft. Peter Könnicke
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