Potsdam-Mittelmark: Grüne fordern Verbot von Nachtflügen Kreisversammlung unterstützt Volksinitiative

Schwielowsee - Die Diskussion um die Flugrouten für den neuen Großflughafen in Schönefeld hat auch die Kreismitgliederversammlung der Bündnisgrünen aus Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming überlagert. Mitglieder der Bürgerinitiative „Schwielowsee gegen Fluglärm“ warfen den Grünen am Mittwochabend im „Märkischen Gildehaus“ in Caputh vor, dass ihre Haltung in der Debatte nicht deutlich würde.

Der verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, Michael Jungclaus, versuchte, die Wogen zu glätten und die Position der Grünen zu erläutern: Die Grünen würden sich nicht in die Flugroutendiskussion einmischen wollen. „Einer wird immer betroffen sein“, sagte der Abgeordnete. Andere Flugrouten bedeuten, die Probleme nur zu verschieben. Wichtiger sei ihm ein strengeres Nachtflugverbot für den neuen Flughafen von 22 bis 6 Uhr, statt nur von 0 bis 5 Uhr. „Wir müssen Rahmenbedingungen vorgeben, die ein Drehkreuz unattraktiv machen“, so Jungclaus. Würde Schönefeld zum internationalen Drehkreuz ausgebaut, würden die Maschinen auch nachts starten und landen. In der Versammlung einigten sich die Grünen-Vertreter in der Sache auf einige Kernforderungen. Dazu zählen neben dem Nachtflugverbot, die Überprüfung der Anflugverfahren, um die Lärmbelästigung zu verringern, eine Einführung von lärmabhängigen Flughafengebühren und die Kerosinbesteuerung.

„Wir müssen im Parlament dafür sorgen, dass das Thema auf der Tagesordnung bleibt“, so Jungclaus. Auf jeden Fall wollen die Grünen die in den Startlöchern stehende Volksinitiative unterstützen. Andreas Koska

Andreas Koska