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Potsdam-Mittelmark: Grüne kontra Hilpert

„Natur am Schwielowsee nicht verscherbeln“

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Werder - Der Kreisverband der Bündnisgrünen Mittelmark-Fläming fordert die Landesregierung, die gemeinsame Landesplanung und den Kreis Potsdam-Mittelmark auf, weiteren Ausgliederungen von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseengebiet“ zugunsten der Bauvorhaben Axel Hilperts nicht zuzustimmen. „Die Natur- und Kulturlandschaft rund um den Schwielowsee ist ein öffentliches Gut, das Vorrang vor privaten Interessen eines Investors haben muss“, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie dürfe nicht an „Hilpert & Co. verscherbelt werden“.

Wie schon in der Vergangenheit, versuche die Stadtverwaltung Werder mit allen Mitteln, der drohenden Landschaftsverwertung durch Hilpert den Boden zu bereiten. „Sie bestreitet die Notwendigkeit eines Raumordnungsverfahrens, in dem die Verträglichkeit des Hilpertschen Großprojekts mit der Landesplanung geprüft werden müsste.“ Einer entsprechende Forderung der Landesplanung will die Stadt im Zuge der Flächennutzungsplanung entgegentreten – auch der Ankündigung des Umweltministeriums, keine Flächen mehr aus dem Landschaftsschutz zu entlassen.

Schon beim Bau des Hotels Seaside Garden habe sich die Betreibergesellschaft über bestehende Baugenehmigungen hinweggesetzt – acht im besonders geschützten Uferbiotop illegal gebaute Pfahlhäuser wurden erst nach massiven öffentlichen Protesten abgerissen und an anderer Stelle wieder aufgebaut, erinnern die Bündnisgrünen. „Das Ziel, die Region durch einen den örtlichen Gegebenheiten angepassten und naturverträglichen Tourismus zu fördern, ist schon jetzt durch den umfangreichen Naturverbrauch und die optische Umweltverschmutzung am Schwielowsee durch die Hotelanlage Hilperts verfehlt worden“, heißt es weiter.

Die notwendige nachhaltige Entwicklung der Region sehen die Grünen durch „kurzsichtige Finanzinteressen des Betreibers und anderer Beteiligter“ verhindert: „Es gibt bereits einen Golfplatz in Kemnitz, wenige Kilometer entfernt. Die Löcknitz würde ihren weitgehend unberührten Charakter durch die vorgesehenen 40 Ferienhäuser völlig einbüßen und mit der vorhandenen Ferienanlage ,Inselparadies“ an der Grellebucht konkurrieren.“

Das Schloss Petzow samt Lennéscher Parkanlage dürfte nach der Modernisierung durch Hilpert zu einem „beeindruckenden Denkmal für Geschichtsvergessenheit mutieren“, fürchten die Bündnisgrünen. „Und der Mierenberg dürfte als Krönung ein von der Stadt Werder mit Fördermitteln errichtetes Bauwerk erhalten, in dem Hilpert Aktivitäten buddhistischer Mönche aus Ulan Bator anbieten will.“ wh

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