Potsdam-Mittelmark: Grüne und Linke für Pförtnerampeln Parteien plädieren für besseren Nahverkehr
Schwielowsee/Werder (Havel) - Die Linke kritisiert Äußerungen der CDU- Landtagsabgeordneten Saskia Ludwig, die am Montag die Abschaffung der Pförtnerampeln an den Potsdamer Einfahrtstraßen gefordert hat. Auch wenn sich die Feinstaubbelastung im vergangenen Jahr nicht reduziert habe, sei die Ampelregelung als Teil des Potsdamer Luftreinhalteplanes nötig, sagt der Potsdamer Kreisvorsitzende der Linken, Sascha Krämer.
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Schwielowsee/Werder (Havel) - Die Linke kritisiert Äußerungen der CDU- Landtagsabgeordneten Saskia Ludwig, die am Montag die Abschaffung der Pförtnerampeln an den Potsdamer Einfahrtstraßen gefordert hat. Auch wenn sich die Feinstaubbelastung im vergangenen Jahr nicht reduziert habe, sei die Ampelregelung als Teil des Potsdamer Luftreinhalteplanes nötig, sagt der Potsdamer Kreisvorsitzende der Linken, Sascha Krämer. Ein zentrales Rechnersystem steuert in Potsdam rund 30 Ampeln. Wenn die Schadstoffbelastung in der Stadt zu hoch wird, müssen Autofahrer vor der Stadt warten, was auf der Bundesstraße 1 teils für Rückstaus bis nach Geltow sorgt.
„Die Pförtnerampeln sind ein Baustein auf dem Weg zu einer besseren Luftqualität in der Region“, so Krämer. Jedoch müsse die Zusammenarbeit zwischen Potsdam und Potsdam-Mittelmark verbessert werden, um neue Projekte voranzubringen. Wichtig sei unter anderem, die Fahrradbrücke über die Havel zwischen Werder und Potsdam zu bauen, um eine attraktive Radwegeverbindung zu schaffen.
Zudem müsse der Nahverkehr gestärkt werden. Dazu gehöre, über einen autofreien Sonntag nachzudenken, um Pendlern Alternativen zum Autofahren aufzuzeigen. Zusätzlich müssten mehr Park- and-Ride-Plätze gebaut werden, an denen die Menschen ihr Auto stehen lassen und in den Nahverkehr wechseln können. Dafür sei auch ein neues Ticketsystem nötig.
Neben der Linken kritisieren die Grünen die Ludwigs Äußerungen. Neben der Abschaffung der Pförtnerampeln forderte sie mehr Regionalzüge und einen Ausbau der S-Bahn im Land. Laut dem Landtagswahlkandidaten der Grünen im Wahlkreis 19, Nils Naber, ist die CDU auf Bundesebene in der Pflicht, den Ländern mehr Geld zur Finanzierung des Nahverkehres zur Verfügung zu stellen. „Nur dann wird das Land zusätzliche Angebote wie einen engeren Zugtakt oder eine S-Bahn-Verlängerung nach Stahnsdorf finanzieren können, ohne an anderer Stelle sparen zu müssen“, so Naber. Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über die Regionalisierungsmittel, aus denen der Nahverkehr finanziert wird.
Geld für ein dichteres Nahverkehrsnetz könnte Naber zufolge auch aus einem sogenannten Bürgerticket kommen. „Das ist eine Abgabe, die jeder Stadtbewohner zahlen muss und dafür dann jederzeit den Nahverkehr nutzen kann.“ Das Konzept sei ähnlich den Semestertickets für Studenten und würde kommunalen Verkehrsbetrieben sichere Einnahmen bringen. Die Landesregierung müsse jedoch erst einmal gesetzliche Voraussetzungen schaffen, um eine solche Abgabe einzuführen. Enrico Bellin
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