Potsdam-Mittelmark: Grüne wollen Radweg neben der Stammbahn Auch Zehlendorf fordert Prüfung von Vereinbarkeit
Kleinmachnow/Berlin - Nach dem Verkehrsclub Deutschland haben sich nun auch die Kleinmachnower Grünen dafür ausgesprochen, einen Schnellradweg neben der Stammbahntrasse von Berlin über Kleinmachnow nach Potsdam zu bauen. Die Grünen seien gleichzeitig für eine Reaktivierung der Stammbahn und den Bau eines Radweges, wie die Ortsvorsitzende Irina Bothmann am gestrigen Freitag mitteilte.
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Kleinmachnow/Berlin - Nach dem Verkehrsclub Deutschland haben sich nun auch die Kleinmachnower Grünen dafür ausgesprochen, einen Schnellradweg neben der Stammbahntrasse von Berlin über Kleinmachnow nach Potsdam zu bauen. Die Grünen seien gleichzeitig für eine Reaktivierung der Stammbahn und den Bau eines Radweges, wie die Ortsvorsitzende Irina Bothmann am gestrigen Freitag mitteilte. „Deshalb wünschen wir uns eine verkehrliche Untersuchung dazu, inwieweit dieser Radweg auf parallelen Straßen oder auf Bahngelände neben der Stammbahntrasse geführt werden kann“, so Bothmann.
Wie berichtet haben die Berliner Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg Prüfaufträge eingebracht, nach denen ein Radschnellweg auf der Trasse der 1839 als erster preußischer Eisenbahn errichteten Stammbahn gebaut werden soll – als Zwischenlösung, bis eventuell wieder Züge fahren. Kritiker befürchten jedoch, dass es nicht zu vermitteln sei, einen einmal gebauten und gut genutzten Radschnellweg zugunsten einer Bahnverbindung wieder zurückzubauen.
Am Donnerstagabend traf sich die Bürgerinitiative (BI) Stammbahn im Zehlendorfer Rathaus zum Thema. Dort forderte auch Frank Mückisch (CDU), Bezirksstadtrat für Soziales und Stadtentwicklung, zu prüfen, ob ein Radweg neben der Bahntrasse möglich ist. „Die Idee langer Radschnellwegstrecken ist natürlich verlockend.“ Gleichzeitig setzt sich der Bezirk seit Langem für Züge auf der Stammbahn ein, da man hofft, dadurch Hauptverkehrsachsen wie die Bundesstraße 1 vom Autoverkehr zu entlasten und so die Lebensqualität im Bezirk zu erhöhen.
Dass es für die Stammbahn als kürzeste Verbindung zwischen Potsdam und Berlin Potenziale gibt, glaubte beim Treffen auch Simon Heller vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland. „Auf der Stammbahn konnte man 1939 in 17 Minuten von Kleinmachnow zum Potsdamer Platz kommen. Heute braucht man fast dreimal so lange.“ Eilzüge schafften die Strecke Potsdam Hauptbahnhof-Potsdamer Platz in 21 Minuten, heute braucht man mindestens 37 Minuten.
Sorgen der Stammbahn-Anwohner, bei einem Wiederaufbau keinen Lärmschutz zu bekommen, da es sich nur um einen originalen Wiederaufbau der Strecke handelt, sind laut Jens Klocksin von der BI Stammbahn unbegründet. Die Strecke würde im Gegensatz zum früheren Betrieb elektrifiziert werden. Da für die Strommasten die Trasse leicht verbreitert werden müsste und so kein originaler Aufbau erfolgt, würden auch heutige Lärmschutzregeln gelten. Enrico Bellin
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