Von Kirsten Graulich: Grüner Impuls
Teltow will sich für den bundesweiten Wettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ bewerben
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Teltow - Ein Hauch von Frühling weht durch die Vorgärten der Teltower Siedlungen. An den großen Durchfahrtsstraßen sind solche Farbtupfer noch eher selten. Doch im nächsten Jahr soll ganz Teltow aufblühen, denn die Stadt will sich an den „grünen Landesmeisterschaften“ beteiligen. „Unsere Stadt blüht auf“, lautet das Motto des bundesweiten Wettbewerbs, der mehr Natur in die Städte bringen soll. Seit 2001 gibt es den Wettbewerb, für den sich Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern und Städte mit mehr als 15000 Einwohnern anmelden können. Auch die Stadt Werder hat schon mit Erfolg teilgenommen. Eine Jury nimmt öffentliche, private und gewerbliche Bereiche unter die Lupe, ebenso werden der Natur- und Umweltschutz, die Gartenkultur sowie der Gesamteindruck bewertet.
Für öffentliche Bereiche gibt es die meisten Punkte, erläutert der Erste Beigeordnete Thomas Koriath, der die Stadt auf das Projekt einstimmen will und bereits erste Ideen gesammelt hat. Beispielsweise kann er sich für die Altstadt einen Wettbewerb „Unser schönster Innenhof“ vorstellen, ebenso einen Balkonwettbewerb und eine Pflanzaktion in Kindergärten und Horten. Koriath setzt dabei auf breite Unterstützung, auch um viele bereits vorhandene Potenziale, Ansätze und Ideen weiter auszubauen. Dazu gehören die Agenda-Projekte Blumenampeln in der Altstadt sowie die Artenschutz-Wege in Seehof und Sigridshorst. Die Beteiligung der Bürger werde hoch bewertet, so Koriath, und „ein grüner Impuls stärkt auch das Wir-Gefühl“. Kurzfristige Events würden bei dem Wettbewerb keine große Rolle spielen, vielmehr ginge es um nachhaltige Projekte wie das der Nisthilfen im Stadtbereich. Dafür engagiert sich Teltows Naturschutzbeauftragter Hans-Hermann Noack, der hartnäckig und erfolgreich für mehr Quartiere für Mauersegler, Fledermäuse und Turmfalken warb. Seit einigen Jahren plant nun die Stadt solche Nisthilfen bereits automatisch bei Sanierungs- und Bauvorhaben mit ein. Auch Firmen setzten bereits Signale in Sachen Umweltschutz. So wurde als Ausgleichsmaßnahme für einen Neubau auf dem Gewerbeglände von Biomalz ein Biotop geschaffen, das Tieren einen Lebensraum bietet, die einst in dieser Landschaft ansässig waren. Das landesweit einmalige Pionierprojekt wurde von der Agendagruppe „Grünausgleich“ unterstützt. Auch die Kommune selbst engagiert sich beim Erhalt von Biotopen, beispielsweise den Röthepfuhl in Ruhlsdorf.
Um vor allem Kinder an Natur heranzuführen, sieht Koriath gleich mehrere Anknüpfungspunkte. Schulgärten, gesunde Ernährung und Tierschutz sind die Themen, die ganz praktisch vermittelt werden könnten. Die Begeisterung der Jüngsten stecke so hoffentlich auch die Eltern an. Akzente will Teltow beim Wettbewerb ebenso in der Kanalaue setzen. Trotz gestoppter Fördergelder könnte ein Teil der geplanten Wegstrecke umgesetzt werden, um ein Zeichen zu setzen, dass an den Plänen festgehalten wird, hofft Koriath noch auf tatkräftige Mithilfe. Bis zum 15. Januar nächsten Jahres will die Stadt Teltow ihre Konzeption zum Wettbewerb einreichen, vorausgesetzt die Stadtverordneten stimmen dem Vorhaben zu, das demnächst in den Gremien beraten werden soll. Anschließend will die Stadt Vereine, Initiativen, Bürger und Gewerbetreibende zu einer Auftaktveranstaltung einladen, um weitere Ideen und Anregungen zu sammeln, aus denen dann konkrte Pläne erwachsen sollen.
Kirsten Graulich
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