Potsdam-Mittelmark: Grünes Licht für neues Ortszentrum
Gemeindevertreter billigten die Pläne für das einstige Teltomat-Gelände
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Michendorf - Noch in diesem Jahr könnte mit dem Abriss der alten Industrieruinen auf dem einstigen Teltomat-Gelände im Herzen der Gemeinde Michendorf begonnen werden. Entstehen soll dort ein neues Ortszentrum mit 38 Einfamilien- und Reihenhäusern und bis zu 60 Wohnungen, zwei Marktplätzen und einem Hauptgebäude, in dessen Untergeschoss Geschäfte und Gaststätten einziehen sollen.
Die angrenzenden Gebäude der Gemeindeverwaltung an der Post- und der Potsdamer Straße sollen in das Ensemble einbezogen werden. Die Weichen für dieses Projekt sind jetzt von den Gemeindevertretern mit der einstimmigen Billigung eines entsprechenden Bebauungsplanentwurfs gestellt worden.
Investor und Eigentümer des 4,3 Hektar großen Areals ist die bundesweit agierende Papenburg AG. Sie hatte das Gelände, auf dem vor der Wende Straßenbaumaschinen gefertigt wurden, im Jahr 1994 erworben. Der erhoffte Baubeginn ließ jedoch auf sich warten.Die zahlreichen Produktionshallen und Verwaltungsgebäude verfielen und waren bald hinter wucherndem Grün kaum noch zu erkennen. Ende 2005 ging die Gemeinde in die Offensive, erklärte, sie wolle das Gelände nun selbst kaufen und unter eigener Regie entwickeln, unter anderem mit Parkanlage und Kinderspielplatz. Der Vorstoß hatte offenbar Erfolg, denn nun wurde die Papenburg AG wieder aktiv und organisierte einen viel beachteten studentischen Wettbewerb zur Gestaltung des Areals.
Dessen Ergebnisse bilden nun die Grundlage für den neuen Bebauungsplanentwurf, der im Juni dieses Jahres dem Ortsbeirat vorgestellt wurde (PNN berichteten). Dieser knüpfte seine Zustimmung an einige Prämissen, deren Erfüllung mittlerweile zugesichert wurde.
Dazu gehört der Bau einer Erschließungsstraße entlang der Bahntrasse bis zu Gartenstraße mit Anbindung an den Norma-Markt. Hier vor allem soll der Verkehr ins neue Ortszentrum fließen. Über entsprechende Grundstücksfragen verhandelt die Papenburg AG derzeit mit der Deutschen Bahn. Eine zweite Anbindung des neuen Ortszentrums soll an die Poststraße erfolgen. Zur Potsdamer Straße wird es – anders als im ursprünglich vorgelegten Konzept – nur einen Weg für Fußgänger und Radfahrer geben. Zudem forderte der Ortsbeirat, dass genügend Parkplätze auch für die öffentlichen Gebäude im Ensemble angeboten werden. Unter anderem sollen deshalb nun 30 Stellplätze hinter dem Gebäude des Bauamtes entstehen.
Insgesamt zeigten sich die Michendorfer Gemeindevertreter mit der nun vorgestellten Planung für die bisherige Schmuddelecke sehr zufrieden. Andree Halpap von den Bündnisgrünen bezeichnete sie als einen gelungenen Kompromiss zwischen den Ansprüchen einer öffentlichen Nutzung und den Vermarktungsinteressen des Grundstückseigentümers. Wenn alles gelingt, bekomme Michendorf immerhin zwei neue öffentliche Plätze, eine kleine Fußgängerzone und eine fußläufige Verbindung zwischen den Verwaltungsstandorten der Gemeindeverwaltung. Hagen Ludwig
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