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Potsdam-Mittelmark: GRW-Stammtisch im Strandbad

Sommerfest der Potsdamer PDS soll ein Stelldichein ehemaliger Mitarbeiter des Teltower Geräte- und Reglerwerkes werden

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Sommerfest der Potsdamer PDS soll ein Stelldichein ehemaliger Mitarbeiter des Teltower Geräte- und Reglerwerkes werden Teltow. Seinen Ruf hat Teltow nicht verloren: Wenn in Gesprächen das Stichwort „Automatisierung“ fällt, ist das nicht nur ein Zitat der Vergangenheit hat. „Mir wird bestätigt, dass die Verbindung “Automatisierung und Teltow“ am Markt noch immer wirkt“, freut sich Thomas Singer. Der Kleinmachnower war viele Jahre für die EDV-Entwicklung in dem volkseigenen Betrieb zuständig, heute akquiriert er Firmen für Online-Auftritte im Internet. Das Lob eines westdeutschen Unternehmens auf das einstige Geräte- und Reglerwerk (GRW) war für Singer letzter Anstoß, „nun doch mal wieder an das GRW zu erinnern. Schließlich ist die sichtbare Symbol für diese Firma mit dem Abriss des Hauptgebäudes verschwunden und bald weiß gar keiner mehr, dass die GRW-Kreuzung sprichwörtlich war, wenn man jemand zwischen Schönefeld und Potsdam den Weg erklären wollte“. Am kommenden Samstag, an dem die Potsdamer PDS im Strandbad Babelsberg ihr traditionelles Sommerfest feiert, will Singer am „GRW-Stammtisch“ zum Ehemaligen-Treffen einladen. Es könnte ein großes Stelldichein werden: Immerhin zählte die Firma zeitweise über 14 000 Werktätige in 14 Betriebsteilen und Außenstellen von Rostock bis Pirna und auf Baustellen von der Taiga bis zur Bagdadbahn. Sie war mal führend auf vielen Gebieten der Automatisierungstechnik in den RGW-Ländern und hat sogar Siemens mit dem Halbleitemessumformer die Show gestohlen. Die Berufsschule war eine der der größten und gefragtesten im Bezirk Potsdam. „Einige tausend Absolventen der verschiedensten Hochschulen haben dazu beigetragen, dass aus einem mittelständigen Betrieb dieser Großbetrieb wurde“, weiß Singer. In den letzen Jahren vor 1989 verließen jeden Tag Anlagen und Geräte für über eine Million Mark die Werkhallen. „GRW war aber auch der Lebensort und für viele auch wichtiger Teil des Lebensinhaltes. Bei manchen sprach man sogar von Familiendynastien, weil schon die dritte Generation im Betrieb arbeitete“, erinnert sich der Kleinmachnower. „Darüber mal zu reden, könnte sehr reizvoll sein. Den Lebensweg seit dem zu verfolgen und die damalige Arbeit mit der heutigen Erfahrung zu bewerten.“ Zusammen mit Gabi Janke, einer ehemaligen Berufsschullehrerin am GRW und Helmut Wandel aus der einstigen Projektierung-Abteilung lädt Singer nun am 23. August um 14 Uhr ins Strandbad Babelsberg zum Wiedersehen ein. „ Wenn mancher sich von Erinnerungsstücken trennen kann oder jemand weiß, wo noch die ganz alten GRW-Erzeugnisse vor sich hin rosten, wäre es schön“, animiert Singer. Die Stücke würden im Ergebnis für das im Aufbau befindliche Industriemuseum in Teltow – auch als Leihgabe – zur Verfügung gestellt werden. „Aber vielleicht finden wir auch eine Form, Erinnerungen fest zu halten, die ein Bild davon geben, welche Rolle das GRW in Teltow, in der Region und eigentlich national und international gespielt hat“, überlegt Singer. pek

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