Potsdam-Mittelmark: Gut Holz in den Havelauen
Holzkompetenzzentrum mit Holzgasanlage im Gewerbegebiet geplant
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Werder - Die Preise für Gas und Öl sind in schwindelerregende Höhen geklettert, Holz ist als Heizstoff auf dem Vormarsch. Da verwundert die neueste Ansiedlungsidee in den Havelauen Werder (Havel) kaum: Die „Alvensleben & Partner GbR Berlin“ projektiert im hiesigen Gewerbegebiet ein Holzkompetenzzentrum und will dafür einen Teil der ehemaligen Panzerhalle ausbauen. 4,9 Millionen Euro sollen investiert werden, mindestens vier bis fünf Arbeitsplätze entstehen, sagt Bernhard Alvensleben.
Gemeinsam mit Partnern aus der Branche soll die Anlage im Herbst 2007 in Betrieb gehen. Das Projekt wird heute Abend im Bauausschuss vorgestellt (18 Uhr, Altes Rathaus). Die Geschäftsidee: Buschholz aus Forsten der Region und dem weiteren Umland soll aufgekauft, zu hochwertigem Brennholz verarbeitet und dann wieder verkauft werden. Etwas dickere Stämme sollen zu Scheitholz verarbeitet werden, dünnes Astholz zu Holzhackschnitzeln. Beides funktioniert laut Alvensleben maschinell.
Zudem soll das Holz vor dem Verkauf getrocknet werden. Zur Wärmeerzeugung soll eine kleine Holzgasanlage mit einem Blockheizkraftwerk entstehen, in der ein Teil der produzierten Holzhackschnitzel selbst verbraucht wird. „Das ermöglicht uns einen stabilen Wärmepreis“, sagt Alvensleben. Das Holz wird in der Anlage in brennbares Gas umgewandelt, dass in einem Gasmotor verbrannt wird. Als Nebeneffekt werden 540 Kilowatt Strom ins Netz eingespeist. Laut Alvensleben läuft die Anlage abgasfrei.
Alvensleben betont, dass hierbei eine Neuheit zur Anwendung komme: „Holzgasanlagen sind noch nicht sehr etabliert, obwohl es eine alte Technologie ist.“ Das liege an Problemen mit dem Teeranteil im Gas. Die in den Havelauen geplante Anlage eines englischen Entwicklers habe das Problem beseitigt, eine erfolgreiche Versuchsanlage dieser Baureihe werde derzeit durch die Stadtwerke Düsseldorf betrieben. Gemeinsam mit der Uni Duisburg sei sie durchgetestet worden. „Der Teeranteil ist nicht mehr nachweisbar“, so Alvensleben.
Für das Holzenergiezentrum soll eine noch zu gründende Gesellschaft eine Fläche von 16000 Quadratmetern erwerben. Die Panzerhalle mit 6000 Quadratmetern wird zu zwei Dritteln ausgebaut, neu verkleidet und abgedichtet. Im Frühjahr und Sommer soll dann vor allem Holz angekauft und verarbeitet, im Herbst das Brennholz vermarktet werden. Für das Projekt plant Alvensleben mit weiteren Partnern die Gründung einer GmbH & Co KG. Die Mega AG als Entwicklungsträger der Havelauen begrüßt das regenerative Energien-Projekt. „Das hat Signalwirkung“, so Büroleiter Steffen Lehmann. Henry Klix
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