Potsdam-Mittelmark: Gute Luft, gleiche Gebühren
Gestern wurde Richtfest für die neue Werderaner Kläranlage gefeiert
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Werder · Kemnitz - Zwei gute Nachrichten wurden gestern im Werderaner Klärwerk Kemnitz verkündet. Erstens soll im nächsten Jahr Schluss sein mit dem üblen Gestank, über den sich die Anwohner in den vergangenen Jahren so oft geärgert haben. Wahrscheinlich im Februar 2007 wird direkt neben dem alten Klärwerk eine neue, hochmoderne Anlage in Betrieb gehen. Und zweitens: Die Gebühren für die Abwasserentsorgung in der Region Werder sollen im nächsten Jahr stabil bleiben – trotz einer Gesamtinvestition von neun Millionen Euro für den Neubau, steigenden Energiepreisen und der Erhöhung der Mehrwertsteuer. Das versicherte die Geschäftsführerin des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Werder-Havelland (WAZV), Bärbel Gärtner, gestern am Rande des Richtfestes. Im Vergleich mit anderen brandenburgischen Kommunen liege Werder derzeit im guten Gebührendurchschnitt.
„Fast nur eitel Sonnenschein hat es bisher bei den Bauarbeiten gegeben“, freute sich Bürgermeister Werner Große (CDU). Erst am 22. Dezember erfolgte der erste Spatenstich, seitdem sei alles planmäßig und ohne Probleme verlaufen, lobte er den Hauptauftragnehmer, die Beton & Rohrbau GmbH: Eine Firma die sich ausschließlich auf den Bau von kommunalen Unternehmen für die Wasserwirtschaft spezialisiert hat, wie deren Geschäftsführer Carl-Friedrich Thymian betonte.
Eine Vielzahl von Neubauten sind bei laufendem Betrieb in den vergangenen Monaten auf dem Kemnitzer Klärwerksareal entstanden. Den Kern bilden drei neue Reaktoren, in denen der Stickstoff komplett aus dem Abwasser eliminiert wird. Sie haben einen Durchmesser von 31 Metern und ein Fassungsvermögen von 4000 Kubikmetern. Acht Stunden lang muss das Wasser in einem Reaktor behandelt werden. Drei Reaktoren ermöglichen einen Betrieb rund um die Uhr.
Daneben werden auf dem Klärwerksgelände vier neue Maschinen- und Betriebsgebäude sowie 1,4 Kilometer Straßen und Wege gebaut sowie 5,2 Kilometer Rohre verlegt. Insgesamt könne mit der neuen Anlage die Abwasserentsorgung von Haushalten mit 33 000 Einwohnern bzw. entsprechenden Gewerbebetrieben gewährleistet werden, berichtete Bärbel Gärtner. Das bisherige Klärwerk ist für 28 000 Einwohner ausgelegt.
Die alten Kläranlagen an der Phöbener Straße waren Anfang der 1980er Jahre gebaut worden. Entsprechend verschlissen sind mittlerweile die Maschinen und die Bausubstanz. „Nach gründlicher Analyse haben wir uns deshalb für einen Neubau entschieden“, sagte die WAZV-Geschäftsführerin. Noch in diesem Jahr soll die gesamte Anlage fertiggestellt werden. Dann beginnt der Probelauf. Zwei Monate später soll die Anlage nach bisherigen Plänen vollständig in Betrieb gehen. Hagen Ludwig
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