Potsdam-Mittelmark: Guter Platz zum Angeln

Schwielowsee - Vor gut einem Jahr haben sich ein Dutzend Angelfreunde in Wildpark-West zusammengefunden und einen Verein gegründet, die „Wasser- und Angelsportfreunde Wildpark-West“. „Wir sind eine lustige Truppe“, sagt Vereinsvize Gabor Würger. Mit geliehenen Booten geht es raus auf die Havel, wo im vorigen Jahr Plötzen und Goldbleie gefangen wurden, die dann in die Räuchertonne kamen. Ein Aal war auch dabei.

Der Verein wünscht sich nichts sehnlicher als einen Angelsteg, „einen drei bis vier Meter langen Schlauch und am Ende eine Plattform“. Zwei Angelkähne sollen festmachen können. Einen guten Platz hat man auch schon: neben der Görrissen-Werft ist die Havel fünf Meter tief, hier am Seesteig sollen sich gelegentlich sogar Hechte verstecken. Es ist einer der wenigen öffentlichen Uferbereiche in Wildpark-West. Doch aus dem Steg wird wohl nichts: Die Gemeinde wird auch den zweiten Antrag des Vereins abweisen.

Aus Sicht des Rathauses hätte ein neuer Steg an dieser Stelle Vorbildwirkung. „In Wildpark-West gibt es rund 250 Hausbesitzer, die ebenfalls an einem Steg interessiert sind“, so Bauamtsleiterin Kerstin Murin. Laut einem einige Jahre alten „Selbstbindungsbeschluss“ der Gemeinde sollen aber zum Schutz der Uferbereiche keine neuen Stege mehr gebaut werden. Viele private Anträge wurden deshalb mit Verweis auf bestehende Sammelstege bereits abgelehnt. Der Geltower Ortsbeirat ist mit der Verwaltung einer Meinung.

Murin empfiehlt dem Verein, sich dem zweiten Anglertrupp in Wildpark-West, den traditionsreichen Angelsportfreunden, anzuschließen, die an der Havelpromenade Vereinsheim und Steg haben. Doch Gabor Würger nennt mehrere Gründe, die dagegen sprechen: Viele wären dort nur Mitglied, um einen billigen Bootsliegeplatz zu bekommen. Und: „Das ist eine blöde Ecke zum Angeln.“ Die Argumentation des Rathauses kann er nicht nachvollziehen. Es gebe gar kein Wassergrundstück in Wildpark-West mehr ohne Steg. „Wenn unser Steg abgelehnt wird, gehen wir in den Widerspruch.“ hkx