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Streit um Blütentherme in Werder (Havel): Gütetermin erneut verschoben

Verhandlungen zur Blütentherme dauern an. Bäder AG spricht von Fortschritten, Werder schweigt

Von Enrico Bellin

Stand:

Werder (Havel) - Im Streit um den Bau von Werders Blütentherme wurde ein für den gestrigen Montag anberaumter Gütetermin beim Potsdamer Landgericht zwischen der Stadt Werder und der Kristall Bäder AG erneut verschoben. Wie Gerichtssprecherin Sabine Dießelhorst den PNN mitteilte, wurde der Termin „auf Antrag der Parteien wegen weiterhin andauernder Vergleichsgespräche aufgehoben.“ Ein neuer Termin sei vorerst nicht anberaumt worden, da derzeit nicht absehbar sei, wie lange sich die Vergleichsgespräche der Parteien noch hinziehen werden.

Es handelt sich inzwischen um die dritte Terminverschiebung, ursprünglich sollte der Gütetermin Ende Juli stattfinden. Die Bauarbeiten für die Blütentherme ruhen seit etwa einem Jahr, weil man sich über Zusatzkosten und Sicherheiten für das öffentlich-private Großprojekt nicht einigen konnte. Die Kristall Bäder AG hatte die Stadt schließlich auf Zahlung angeblich offener Rechnungen verklagt, die Stadt Widerklage erhoben. Stadt und Bäder AG haben daraufhin ein Kompetenzteam gegründet, das sich um die Schlichtung bemühen soll.

„Es besteht zwischen uns und der Stadt ein Einvernehmen für weitere Vergleichs- und Klärungsgespräche, bisher ist die Zusammenarbeit kooperativ“, sagte Gerd Bittermann, Vorstandchef der Kristall Bäder AG, gestern gegenüber den PNN. Es handele sich um einen sehr komplizierten Sachverhalt, was die Dauer der Verhandlungen erkläre. „Wir sind in den Gesprächen aber schon weit gekommen“, so Bittermann. Zu weiteren Details wie der eventuellen Zeitspanne bis zu einem nächsten Gütetermin wolle er sich nicht äußern, das wäre „nicht partnerschaftlich“ gegenüber der Stadt.

Die blockt Fragen zu ihrem größten Bauprojekt inzwischen gänzlich ab. „In Sachen Therme stehe ich bis zum Abschluss der Verhandlungen nicht für ein Gespräch zur Verfügung“, ließ Bürgermeisterin Manuela Saß auf Anfrage wissen. Auch ihr 1. Beigeordneter Christian Große (beide CDU) wollte sich zum Thermenbau nicht äußern. Im Juli ging Saß gegenüber den PNN davon aus, dass der Streit um die Therme bis Ende September außergerichtlich beizulegen sei. Die Stadt Werder hat bereits 18 Millionen Euro in das Projekt gesteckt, dafür sollte die Therme laut Vertrag eigentlich schon fertig sein. Die Kristall Bäder AG forderte zuletzt drei Millionen Euro zusätzlich von der Stadt, die dafür Sicherheiten verlangte.

Laut Angaben der Kristall Bäder AG werden zum Abschluss der Bauarbeiten an der Therme noch neun bis zwölf Monate benötigt, zuletzt hielt die Stadt diesen Zeitraum für realistisch. Wann die Arbeiten an der Therme wieder aufgenommen werden, ist derzeit jedoch offen. Bereits im Juni hatte ein Richter des Landgerichtes den Kompromissvorschlag unterbreitet, die Arbeiten an der Therme erst einmal fortzusetzen und die Kosten später aufzuteilen. Die Stadt ging zuletzt davon aus, dass der 2011 begonnene Bau etwa zur Hälfte fertig ist. Die Kristall Bäder AG sprach von 80 Prozent.

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