Potsdam-Mittelmark: Gymnasien weiterhin begehrt
Im Raum Teltow aktuell mehr Anmeldungen als Plätze / Zu wenig Siebtklässler an einigen Oberschulen
Stand:
Potsdam-Mittelmark - Für einige Oberschulen im Potsdamer Umland werden die Schülerzahlen im kommenden August nicht reichen, um eine Klassenstufe 7 zu eröffnen. Wenig Probleme gibt es indes an den Gymnasien. Das geht aus einer ersten Auswertung der Erstwünsche nach dem Meldeschluss hervor.
Besonders gefragt sind in diesem Jahr wieder die beiden kreislichen Gymnasien in Kleinmachnow und Teltow. Für das Kleinmachnower Weinberg-Gymnasium gebe es etwa 100 und für das Immanuel-Kant-Gymnasium Teltow 89 Anmeldungen, teilte der Schulentwicklungsplaner des Landratsamtes, Volker Meinecke, den PNN mit. Damit könnte es eng werden in der Region. Für beide Schulen sei eine Dreizügigkeit vorgesehen. Das würde bedeuten, dass etwa 20 Wünsche nicht berücksichtigt werden können. Das Landratsamt will nun alle Anmeldungen genau analysieren und überprüfen, ob in jedem Fall die Bildungsgang-Empfehlung für die allgemeine Hochschulreife vorliegt.
Eine weitere Frage sei, wie viel der angemeldeten Kinder nicht aus der Region stammen, sagte Meinecke. Anfang kommender Woche wollen die Schulplaner die Situation in der Region und mögliche Schlussfolgerungen detailliert vorstellen, kündigte Meinecke an. Unklar ist noch, wie viel Erstwünsche für die Kleimanchnower Maxim-Gorki-Gesamtschule vorliegen. Schulleiterin Christiane Feuerstake, sagte gestern, sie werde die Zahlen nur in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt vorlegen. In Teltow wird es zumindest für die Bürgel-Oberschule sehr kompliziert: nur 15 der notwendigen 40 Anmeldungen liegen der Schulleitung vor. Zuversichtlich ist man hingegen in der Mühlendorf-Oberschule. 30 Anmeldungen sind eingegangen, aus dem Nachbarkreis Teltow-Fläming sind weitere Schüler avisiert worden. Schulleiter Jürgen Voigt ist optimistisch, mit 40 neuen Schülern zwei 7. Klassen eröffnen zu können.
In der Stadt Werder hat die Carl-Ossitzky-Oberschule mit 87 Erstwünschen ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Mit einer solch hohen Zahl hatte selbst Schulleiterin Iris Gerloff nicht gerechnet. Ürsprünglich war geplant, zum nächsten Schuljahr drei neue 7. Klassen zu eröffnenen. „Jetzt kämpfen wir um die Vierzügigkeit“, sagte Iris Gerloff, die noch mit weiteren Schülern rechnet, die die Oberschule Werder als Zweitwunsch angegeben haben. „Räume dafür sind vorhanden, und als Oberschule können wir eigentlich keine Kinder ablehnen“, so die Schulleiterin. Den Erfolg führt sie unter anderem auf die naturwissenschaftliche Profilierung und die vielfältigen Aktivitäten ihrer Schule zurück. Keine Probleme mit der Einrichtung von zwei neuen siebten Klassen hat das Werderaner Ernst-Haeckel-Gymnasium. Laut Schulleiter Jörg Ritter haben sich 62 Schüler angemeldet.
Auch am kreislichen Gymnasien Michendorf werde die Zahl der Schüler letztlich für die Eröffnung einer Klassenstufe 7 reichen, hofft Schulplaner Meinecke. Bisher gebe es dort 51 Anmeldungen, 54 wären notwendig für die Einrichtung von zwei geforderten Klassen. Laut Meinecke gebe es jedoch mindestens 15 Schüler aus der Region, die das Michendorfer Gymnasium als Zweitwunsch angegeben haben. Wird ihrem Erstwunsch zum Beispiel an einem begehrten Potsdamer Gymnasium nicht entsprochen, so könnten mit diesen Anmeldungen die notwendigen Klassenstärken in Michendorf erreicht werden. Laut Meinecke sei die Situation für das Michendorfer Gymnasium in diesem Jahr auch deshalb etwas kompliziert, weil es an der örtlichen Grundschule nur 18 Sechsklässler gäbe. Im kommenden Jahr seien es bereits wieder 32.
In Beelitz liegen wie erwartet Freud und Leid dicht nebeneinander. Am Sally-Bein-Gymnasium wurden 66 Anmeldungen gezählt. „Der Kampf um den Erhalt unseres städtischen Gymnasiums hat sich gelohnt“, sagte Hauptamtsleiter Rudolf Seidel den PNN. Nach der „Zitterpartie“ im vergangenen Jahr wird das Gymnasium Beelitz mittlerweile auch im Schulentwicklungsplan des Landkreises wieder als gesicherter Schulstandort geführt. Problematisch bleibt die Situation indes an der Beelitzer Solar-Gesamtschule, für die nur 22 Erstwünsche eingegangen sind. Seidel hofft jedoch, dass durch Zweitwünsche oder eventuelle Umlenkungen aus der Region noch weitere Schüler hinzukommen. Im schlimmsten Fall könnte die Oberschule auch ohne neue siebte Klassen weiter betrieben werden, denn im nächsten Schuljahr werde es dort zumindest noch drei 10. Klassen und zwei 9. Klassen geben.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: