Potsdam-Mittelmark: Gymnasium auf der Kippe
In Beelitz hat es mit der Einrichtung einer 7. Klasse nicht geklappt
Stand:
In Beelitz hat es mit der Einrichtung einer 7. Klasse nicht geklappt Beelitz - Hinter dem Erhalt des Beelitzer Sally-Bein-Gymnasiums steht ein immer dickeres Fragezeichen. Der Versuch, gerichtlich die Einrichtung einer siebenten Klasse durchzusetzen, ist gescheitert, teilte Hauptamtsleiter Rudolf Seidel mit. Durch den Einsatz der Eltern konnten die Bewerbungszahlen zuvor noch von 34 auf 41 Schüler gesteigert werden. Immer noch nicht genug, bestätigte das Potsdamer Verwaltungsgericht die Auffassung des Schulamtes, als es einen Eilantrag der Elternvertreter zurückwies. Mindestens 54 Schüler würden zur Einrichtung zweier Klassen gebraucht. Sind diese Zahlen für die Sek 1 noch genug, so braucht die Schule zur Einrichtung des Kurssystems einer Abiturstufe sogar 60 Schüler. Die Ankündigung aus Beelitz, dazu einen Kooperation mit dem Treuenbrietzener Gymnasium einzugehen, war dem Richter nicht genug. Der Vertrag hätte schon vorliegen müssen, damit eine Ausnahme in Erwägung gezogen wird. Damit steht das Gymnasium vor einem großen Problem, denn laut Hauptamtsleiter Seidel werden die Anmeldezahlen im nächsten Jahr wohl nochmals sinken. Der Geburtenknick wird sich dann am stärksten bemerkbar machen, statt 80 wird es nur 60 Abgänger von sechsten Klassen im Beelitzer Raum geben – satte 90 weniger als noch im vorigen Jahr. André Homann vom Schulverwaltungsamt in Belzig hatte kürzlich bereits angedeutet, dass das Beelitzer Gymnasium im überarbeiteten Schulentwicklungsplan des Landkreises auf der Streichliste stehen könnte (PNN berichteten). Nur eine der beiden weiterführenden Schulen in Beelitz würde laut Homann überleben, der Landkreises präferiert offenbar die Solar-Gesamtschule. Auch die Bildung einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe wurde aus Belzig schon ins Gespräch gebracht. Die Stadt und das Gymnasium wollen unterdessen nicht aufgeben: „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir es schaffen, dass mehr Schüler das Gymnasium anwählen, obwohl weniger zur Verfügung stehen“, so Bürgermeister Thomas Wardin (SPD). Das Leistungsangebot des Gymnasiums „kommt zu wenig rüber“. Um im nächsten Jahr eine Ausnahme zur Gründung einer 7. Klasse erwirken zu können, will man den Kooperationsvertrag mit dem Gymnasium Treuenbrietzen bis dahin abgeschlossen haben. Zudem wird ein Arbeitskreis „Strategien und Varianten für Schulkooperationen“ gebildet. Neben Beelitzer Verwaltungsleuten und Stadtverordneten sowie dem Leiter des Gymnasiums soll daran auch die Leiterin der Solarschule beteiligt sein. Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: