Potsdam-Mittelmark: Gymnasium will keine HGW-Arena

Werder (Havel) - Wird die Turnhalle des Ernst-Haeckel-Gymnasiums zur HGW-Arena? Die Schulkonferenz hat sich gegen einen entsprechenden Namensvorschlag des Werderaner Rathauses gewandt. Das Rathaus wollte dem kommunalen Wohnungsunternehmen – im Gegenzug für 10 000 Euro jährlich für die Dauer von zehn Jahren für den Jugendsport – den Hallennamen verkaufen. Die Schulkonferenz nannte es in einer Stellungnahme „nicht nachvollziehbar“, dass eine Schulsporthalle für Werbemaßnahmen genutzt werden soll. Der Bonus dafür sei zudem „vergleichsweise gering“.

Der Name „Arena“ werde auch in der Schülerschaft als „übertrieben und lächerlich“ empfunden. „Der ursprüngliche Begriff als antiker Versammlungsbau für Wettkämpfe ist ja sicher allen noch aus dem Geschichtsunterricht geläufig“, wie es in der Stellungnahme weiterheißt. Die Bezeichnung werde heute vor allem für Fußballstadien wie die „Allianz-Arena“ verwendet, für die der Versicherungskonzern 90 Millionen Euro an Bayern München bezahle. Der Vorteil der HGW-Spenden für die Schule sei nicht erkennbar, auch wenn sie in den Vereinen sicher willkommen seien. Der Schulbetrieb habe bei der Hallennutzung aber Priorität.

Im Sozialausschuss wurde der Vorschlag am Dienstagabend kontrovers diskutiert. Gymnasiumsleiter Jörg Ritter sagte, ihm wäre ein Bezug des Namens zur Schule oder zur Stadt lieber. Kritik gab es auch von den Linken, den Freien Bürgern und der SPD. Ausschusschef Gerhard Opitz lobte hingegen Metrik und Melodie, begrüßte, dass es sich „fast um einen Daktylus“ handele.

Auch Ditmar Wick (CDU) verteidigte den Vorschlag, der im Aufsichtsrat der HGW entstanden sei. Allerdings kritisierte er, dass die Verwaltung die Idee zuvor nicht mit dem Gymnasium abgestimmt habe. Schulfachbereichsleiterin Ulrike Paniccia zog den Antrag schließlich zurück, vor einer erneuten Antragsstellung sollen Gespräche mit Schulvertretern geführt werden. hkx