Potsdam-Mittelmark: Halb so viele Bäume weg
Neue Ausbauvariante für Kreisstraße Caputh-Ferch
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Schwielowsee - Zweiter Anlauf für die Kreisstraße Caputh-Ferch: Laut veränderter Planung sollen für die Sanierung der engen und unfallträchtigen Straße nur halb so viele Bäume gefällt werden wie ursprünglich geplant. Die erste Variante, laut der die sehr enge Straße durchgehend zweispurig ausgebaut werden sollte, hatte vor anderthalb Jahren zu lautstarken Bürgerprotesten geführt. Hauptgrund: Die Baumreihe am Ufer sollte fast komplett gefällt werden, insgesamt rund 125 Bäume. Laut Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) sollen jetzt nur noch etwa 65 Bäume fallen. Statt eines zweispurigen Ausbaus soll es mehrere Ausweichstellen geben. Eine solche Variante hatte zuvor bereits Landrat Wolfgang Blasig (SPD) angekündigt.
Über die Details werde seit geraumer Zeit mit dem Landkreis verhandelt, so Hoppe gestern bei ihrer Jahrespressekonferenz. Die komplette Planung soll bei der nächsten Gemeindevertretersitzung (22. Februar, 19 Uhr, Rathaus Ferch) vorgestellt werden: Die Fahrt durch die sanierte Straße wurde am Computer simuliert. Der Ausbau soll 1,1 Millionen Euro kosten, zur Finanzierung will der Landkreis Fördermittel beantragen. Die Gemeinde müsste allerdings in einen „sauren Apfel“ beißen: Die ebenso dringende Sanierung der Friedrich-Ebert-Straße in Caputh, die dem Kreis auch gehört, soll von der Prioritätenliste des Landratsamtes gestrichen werden und wäre damit in den nächsten Jahren vom Tisch.
Als „Straßenbaulastträger“ ist Bad Belzig an sich für beide Straßen zuständig. „Der Kreis erwartet von uns eine Entscheidung: entweder Friedrich-Ebert-Straße oder Kreisstraße Caputh-Ferch“, so Hoppe. Abschließend soll die Gemeindevertretung beschließen, ob man sich dem Ultimatum beugt. Hoppe sieht immerhin gute Chancen, die Friedrich-Ebert-Straße trotzdem schrittweise zu sanieren: Die Kosten werden auf 600 000 Euro geschätzt. „Die Gemeinde könnte abschnittsweise die Gehwege und die Nebenanlagen ausbauen“, so die Bürgermeisterin. Im letzten Schritt müsste die Straßenoberfläche verbessert werden, wofür sie sich innovative Verfahren vorstellen kann. Zur Finanzierung könnte man womöglich auf den Kreisentwicklungsfonds zurückgreifen, wie Hoppe andeutete. hkx
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