Potsdam-Mittelmark: Halbzeit bei Sanierung des Kriegsfriedhofs Italienische Gräberstätte wird neu gestaltet
Stahnsdorf - Der 1922 angelegte Soldatenfriedhof auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf wird seit Mai dieses Jahres komplett neu gestaltet. Nach der Hälfte der Bauzeit sind nun schon starke Veränderungen sichtbar.
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Stahnsdorf - Der 1922 angelegte Soldatenfriedhof auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf wird seit Mai dieses Jahres komplett neu gestaltet. Nach der Hälfte der Bauzeit sind nun schon starke Veränderungen sichtbar. Nachdem 40 Bäume weichen mussten sind nun wieder 32 Säulenbuchen gepflanzt, der Gedenkobelisk im Zentrum ist gesandstrahlt, der italienische Stern vergoldet. Auch die Symbole formieren sich. So ist das erhöhte Podest jetzt symmetrisch streng formiert und symbolisiert die Militärstadt und der als Paradies gedeutete Kreis umschließt bereits das Zentrum. Hunderte restaurierte Tafeln liegen zur weiteren Bearbeitung vor dem Tor, auf denen werden zukünftig wieder die Namen der Toten zu finden sein. Daneben sind zahlreiche Landschaftsgärtner mit schweren Arbeiten beschäftigt, Bagger und Miniraupen haben die ein Hektar große Fläche vollständig geebnet. Noch bis Oktober 2006 sollen die Arbeiten andauern, dann werden die italienische Botschaft und das italienische Verteidigungsministerium die Anlage feierlich einweihen.
Naturschützer und auch die mittelmärkische Denkmalbehörde hatten die umfangreichen Eingriffe in die Baumlandschaft zunächst skeptisch betrachtet und kritisiert. Letztlich verdeutlichten die italienischen Architekten, dass die typisch märkischen Bäume unpassend für das Gestaltungskonzept sind, so dass man sich schließlich diplomatisch einigte. Ohnehin erlaubt das in den 50er Jahren erlassene und noch heute geltende Kriegsgräbergesetz den Italienern, den Militärfriedhof nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Zum anderen gibt es einen zwischen Italien und der Berliner Landeskirche geschlossenen Vertrag aus dem Jahr 1926, dem das damalige Konzept des Soldatenfriedhofs zugrunde liegt und das eine weitläufige Rodung des Areals vorsah.
Der Soldatenfriedhof wurde für 1659 verstorbene italienische Soldaten angelegt. Die Italiener waren Kriegsgefangene in Lagern aus der Provinz Brandenburg. Die jungen Soldaten sind an den Umständen der Inhaftierung und in Lazaretten verstorben. pek
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