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Potsdam-Mittelmark: Handel und Wandel

Forum zur Zukunft der Caputher Ortsmitte

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Schwielowsee - Andrang am Montagabend im Caputher Fährhaus: Über 60 Bürger waren zu einer Diskussionsrunde zur Neugestaltung der Gewächshausbrache gekommen. Für das fünf Hektar wichtigste Entwicklungsareal des Orts gibt es mit der Concept Immobilien GmbH aus Hamburg einen Investor. Wie berichtet ist als erster Schritt der Bau eines Netto-Discounters geplant, zu dem kontrovers im Ort diskutiert wird.

Die „Blütenviertel GbR“ hatte eingeladen, um über Geschichte der Planung für „Caputh Mitte“ zu informieren. Sie hat sich in den letzten Monaten als Alternative zu den Hamburgern ins Gespräch gebracht. Laut Blütenviertel-Geschäftsführer Andreas von Zadow ist von den bis 1993 zurückgehenden Planungszielen fast nichts geblieben. „So sind die beachtlichen Ergebnisse eines städtebaulichen Wettbewerbs aus dem Jahre 1996 völlig aus dem Blickfeld verschwunden.“ Seinerzeit waren für die Fläche rund 150 Wohneinheiten geplant, jetzt ist von 35 die Rede. Im Rahmenplan von 2003 sei dann zwar lockere Bebauung mit Handel und Wohnen fixiert, der jetzt geplante 2500 Quadratmeter große Nahversorger sprenge aber diese Planungsabsichten.

Hubertus Eilers vom Brandenburger Bund Deutscher Architekten forderte von der Gemeinde, sich die Stadtgestaltung nicht von auswärtigen Investoren diktieren zu lassen. Er wies darauf hin, dass die Bewertung des Geländes von Planungsvorgaben abhängt. Laut Blütenviertel GbR will die BVVG 1,5 Millionen Euro für ihre Fläche von der Concept Immobilien, der Kaufvertrag ist noch nicht vollzogen. Dieser Preis lasse sich nur durch die Verwertung mit großflächigem Einzelhandel erzielen, sagte von Zadow.

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe als Veranstaltungsgast warnte vor „nicht belegbaren“ Zahlenspielen. Was die Gestaltung des Netto-Marktes angehe, gäbe es „vernünftige Gespräche“ mit den Hamburgern: Den anfangs vorgelegten langen Einkaufsriegel werde es nicht geben. Mit dem Wunsch, dass ein Discounter den bestehenden Edeka ergänzt, befände sie sich im Einklang mit vielen Caputhern.

Stephan Lisper von der Brandenburger Edeka-Geschäftsführung relativierte Aussagen seiner Zentrale in Minden-Hannover, dass der Caputher Frischemarkt schließen wird, wenn Netto kommt. Wenn der Markt im Ort gewünscht ist, sei ein Weiterbestehen denkbar. hkx

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