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Havelauen-Süd aus der Luft. Die Aufnahme vom Sommer zeigt die Veränderungen am Stichhafen.

© HPG

Potsdam-Mittelmark: Havelauen-Süd bleiben Großbaustelle

Neues Quartier soll in diesem Jahr besser erschlossen werden. Erste neue Bewohner in alten Kasernen

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Werder (Havel) - Neue Wege in die Havelauen: In diesem Jahr soll das neue Wohn- und Gewerbequartier durch einen Kreisverkehr am Südeingang besser erschlossen werden. Die neue Kreuzung wird ein Oval, um Landesstraße, Elsastraße und Alte Kasernenstraße anzubinden, wie Uwe Brühl von der Havelauen Projektgesellschaft HPG gestern in einem Pressegespräch in Werder informierte. Außerdem soll im Frühjahr die Lilienthalstraße im Bereich der Landesstraße verbreitert werden. Die S-Kurve dort gilt als eng und unfallträchtig. Durch die Baumaßnahmen sollen die Kurvenradien flacher und breiter werden, sagte Brühl.

Werders neuer 1. Beigeordneter Christian Große (CDU) forderte in dem Pressegespräch, dass nun auch der trennende Bahnübergang zwischen dem neuen und dem alten Stadtgebiet verschwinden muss. „Alles, was uns fehlt, ist der Landesanteil an der Finanzierung“, sagte Große. Das Land habe die Pflicht, sich an dem Projekt zu beteiligen und dürfe Werders Stadtentwicklung nicht weiter blockieren, so Große. Wie berichtet soll Ende dieses Jahres nach jahrelanger Verzögerung ein Planfeststellungsverfahren für eine Bahnunterführung beginnen, einen Termin für den Baustart hat das Land bislang nicht genannt. Die Kosten für solche Projekte teilen sich Bahn, Bund und Land, der Tunnel wird voraussichtlich etwa 19 Millionen Euro kosten.

Dass der Tunnel dringlicher wird, zeigen die regen Bautätigkeiten in den Havelauen-Süd, die mit weiterem Zuzug verbunden sind. Mit der Alten Kasernenstraße, der Anton-Flettner-Straße und der Karl-Härtel-Straße wurden im vergangenen Jahr durch die „Havelauen Projekt-Gesellschaft“ (HPG) dort drei Erschließungsstraßen ausgebaut. Außerdem gibt es am Stichhafen jetzt eine Promenade und einen Stadtplatz, in der letzten Januarwoche soll eine Brücke hinüber zu den Havelauen-Nord montiert werden.

Die ersten der 180 Wohnungen, die durch die „Projekt Rentenvorsorge GmbH“ in zwei früheren  Kasernenhöfen entstehen, sind bereits bezogen. Der erste Kasernenhof soll im Frühjahr fertig werden, im zweiten läuft nach Unternehmensangaben der Innenausbau. Außerdem haben die Arbeiten am Kasino begonnen, wo das Magdeburger Unternehmen ebenfalls Wohnungen bauen will.

Zweiter Großinvestor ist die Antan-Recona-Gruppe Berlin, die mit den Havelterrassen direkt am Stichhafen ein Karree mit 115 Wohnungen und Gewerberäumen in den Erdgeschossen baut. Als Gewerbemieter hätten sich bereits eine Zahnärztin, ein Steuerberater, eine Modeboutique, ein Bäcker, ein Blumenladen und ein italienischer Restaurantbetreiber gefunden, wie Uwe Brühl gestern sagte. Auch der Wohnungsverkauf schreite voran. Ein erster Teil des Karrees sei fast fertig, im Februar soll dort eine Musterwohnung eröffnet werden. Für den zweiten Teil des Karrees gibt es laut Brühl eine Baugenehmigung. Dort sind nun auch 47 barrierefreie Wohnungen für betreutes Wohnen geplant. Außerdem hat Antan Recona ein zweites Hafengrundstück, rund 10000 Quadratmeter groß, erworben, wo weitere 100 Wohnungen entstehen sollen. Das kleine Einkaufszentrum mit dem Sky-Markt, so der Wunsch, soll an der Landesstraße um weitere Handelseinrichtungen wachsen. Derzeit entsteht dort eine Freie Tankstelle.

Von den drei Entwicklungsgesellschaften der Havelauen – HPG, Trax und Strabag – soll eine, die Trax, in diesem Jahr liquidiert werden. Deren Aufgaben in den Havelauen-Nord seien erfüllt, Restverpflichtungen sollen an die HPG übertragen werden, sagte Klaus-Peter Meißner, der die Liquidation übernimmt. Die Geschäftsführung der HPG hat der 71-Jährige aus Altersgründen an Uwe Brühl abgegeben. Henry Klix

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