zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Heideschützen in Beelitz auf Pirsch Verein sucht Fläche

zum Bogenschießen

Stand:

Beelitz - Sie streifen durchs Unterholz und machen Jagd mit Pfeil und Bogen. Ihr Ziel sind wilde Tiere, die es mit höchstens drei Schüssen in Herz oder Lunge zu erlegen gilt. Es handelt sich nur um Atrappen, beruhigt Andreas Lintow: Tierbilder, die auf Scheiben gelegt werden. Denn die Bogenjagd auf echte Tiere ist in Deutschland verboten. Seit geraumer Zeit sind Lintow und seine Mannen vom Verein „Märkische Heideschützen“ auf der Suche nach einem neuen Revier. Ins Auge gefasst haben sie jetzt die Beelitzer Heilstätten: Auf dem früheren Schießplatz oder den Rieselfeldern würden sie gern auf die Pirsch nach Pappwild gehen.

Im Beelitzer Bauausschuss stieß das Vorhaben erst einmal auf Stirnrunzeln, denn vom sogenannten Silhouetten- oder 3D-Schießen haben hier die wenigsten schon mal gehört. „Wir sind kein herkömmlicher Schützenverein und brauchen keine riesigen Flächen“, erläuterte Lintow die genügsamen Ansprüche seines Hobbys. Im Einklang mit der Natur würden die Schützen ihren Sport ausüben. Drei Mal im Jahr würde man außerdem noch ein Turnier veranstalten, mit einer erlesenen Zahl von höchstens 40 Bogenrecken. „Ein Jäger holzt ja auch nicht den Wald ab, nur um freie Sicht zu haben“, war Lintows Reaktion auf die Befürchtung, es werde in die Landschaft eingegriffen. Kein Vereinsheim, kein Schießstand – nur die transportablen Tierschilder und ihre Vollstrecker. Zurzeit streifen die „Märkischen Heideschützen“ noch über ein ehemaliges Gelände der Stasi bei Bernau. Doch der Verpächter verlange mittlerweile exorbitante Preise. Deshalb würden sich die Mitglieder – viele von ihnen kämen aus der Region Potsdam – nach neuen Möglichkeiten umschauen.

Die Rieselfelder als Jagdrevier schloss Gerd Ohligschläger aus der Bauverwaltung kategorisch aus. Die Untere Naturschutzbehörde habe das Ansinnen des Vereins bereits abgelehnt, das Areal soll in nächster Zeit aufgeforstet werden, zitierte er aus einem Fax aus Belzig. Eine Alternative, über die nun verhandelt werden soll, ist der frühere Schießplatz. In Lintows Augen ein optimaler Standort. Denn der ist von Erdwällen umgeben und man wäre sicher, nicht aus Versehen einen verirrten Jogger oder Spaziergänger mit einem Querschuss zu treffen.lä

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })