30 Zeilen WAHL LOKAL: Heilstätten mager, Spargel satt
Bei Landtagskandidaten im Wahlkreis 18 nachgefragt: Wie weiter mit Beelitz?
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30 Zeilen WAHL LOKALBei Landtagskandidaten im Wahlkreis 18 nachgefragt: Wie weiter mit Beelitz? Mit einer Serie zur Landtagswahl erfragen die PNN die lokale Kompetenz von Direktkandidaten der Wahlkreise in der Region Werder · Havelland. Wie nah sind die potenziellen Landespolitiker an den Problemen dran? Die Kandidaten wurden gebeten, in 30 Zeilen darzulegen, was sie in den Kommunen ihres Wahlkreises bewegen und wie sie sie im Landtag vorwärts bringen wollen. Heute: Stadt Beelitz. Günter Baaske (SPD) Die Beelitzer - Städter wie „Dörfler“ - kennen ihre Traditionen und halten sie lebendig: Spargelfest, Badewannen-Rennen, Vorderlader-Kanonenschießen und viele Veranstaltungen in unseren Dörfern. Das führt die neue Stadt zusammen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch in Beelitz zu viel Arbeitslosigkeit, die wir bekämpfen müssen. Deshalb brauchen wir eine Vermarktungsoffensive für das Gewerbegebiet. Beelitz-Heilstätten muss weiter zu einem attraktiven und überregional bedeutsamen Gesundheits-, Bildungs- und Wohnstandort werden. Dort sind viele Arbeitsplätze entstanden; es sollen aber noch mehr werden. Die weitere Verbesserung der - zweifellos vorhandenen - Attraktivität der Stadt wird weiteres Gewerbe und Einzelhandel anziehen und Arbeitsplätze schaffen. Deshalb ist mir die Entwicklung des Ortes von innen heraus besonders wichtig: Eine sanierte Altstadt ist wie das pumpende, belebende Herz. Wichtig ist dafür auch die konsequente Weiterentwicklung der erfolgreichen Vereinsarbeit insbesondere für die Jugendlichen, um ihnen Lust zu machen, Beelitzer zu sein und zu bleiben. Doch dazu gehören vor allem Ausbildung und Arbeit. * * * Dieter Braune (CDU) Bei der Stadt Beelitz mit 12 Orts- und 6 Gemeindeteilen handelt es sich um ein inhomogenes Siedlungs- und Wirtschaftsgebiet. Dies bietet eine Vielzahl an Entwicklungschancen, wobei eine Wiederbelebung des Standortkomplexes Beelitz-Heilstätten und die entstehenden Synergieeffekte sich positiv auf dem gesamten Raum auswirken könnten. Die Nähe zu Berlin und die gute Verkehrsanbindung zeichnen diesen Wirtschaftsstandort aus und lassen weiteren Zuzug und somit eine steigende Bevölkerung erwarten. Das über 1000 Jahre alte Beelitz, das denkmalgeschützte Beelitz-Heilstätten mit Objekten von technikgeschichtlicher Bedeutung, ein traditionsreicher Spargelanbau im Umland und ländliche Ansiedlungen bieten ein ungeheures Entwicklungspotenzial, was es zu nutzen gilt. Eine konsequente Unterstützung des örtlichen Handwerks und Mittelstandes, die Mitwirkung beim Abbau bürokratischer Hemmnisse hätten für mich als Landtagsabgeordneter oberste Priorität. * * * Astrit Rabinowitsch (PDS) Um die Kommunen zu befördern, muss ein Kommunalfinanzierungsgesetz beschlossen werden, welches die bedarfsgerechte Ausstattung der Kommunen mit Geld sichert. Dies ermöglicht auch Beelitz als Auftragsgeber für ortsansässige Handwerker und Gewerbetreibende aufzutreten. Dies schafft beziehungsweise erhält Arbeitsplätze und bringt Steuern in die Stadtkasse. Außerdem sollen zinsgünstige Kredite für mittelständischen Unternehmen im Ort helfen, Insolvenzen zu vermeiden und Neugründungen zu erleichtern. Um die Zukunft zu sichern, muss ein reformiertes Schulgesetz auch in Beelitz das ungesunde Konkurrenzstreben unter den Schulstandorten beenden. Der Erhalt des Gymnasiums und der Gesamtschule ist durch flexiblere Unterrichtsgestaltung, kleinere Klassenstärken und Schulen im Verbund möglich. Beelitz-Heilstätten ist als Wissenschafts- und Bildungsstandort im „weißen“ Gewerbe zu entwickeln. Es bietet damit ein großes Potential auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarktsektor. Eine engere Bindung der Umlandkommunen an die Stadt erreicht man durch ein gut ausgebautes Radwegenetz und die Anbindung aller Orte durch den City-Bus. * * * Elke Seidel (Grüne) Beelitz hat durch die Lage im Naturpark Nuthe-Nieplitz und als Mitglied in der Lokalen Arbeitsgruppe Fläming gute Ausgangsbedingungen zur nachhaltigen Entwicklung. Es fehlt die direkte Bürgerbeteiligung. Hier sehe ich meinen Politikansatz. Als Landtagsabgeordnete will ich unterstützen: in Beelitz-Heilstätten muss der Klinikstandort gesichert werden, durch eine veränderte EU-Mittel-Verwaltung im Land ist eine bessere Unterstützung zu ermöglichen; im ländlichen Raum neben dem Spargelanbau auch eine extensive naturnahe Landwirtschaft, Landwirte als Energiewirte und Verbesserungen für die regionale Vermarktung; im Gewerbegebiet sollte eine Grüne Raffinerie (Verwertung von Biomasse) angesiedelt und Fördermittel nur noch für nachhaltige Projekte ausgegeben werden, um Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen; die Zweisystembahn Beelitz-Potsdam entlastet Potsdam und bindet das Umland besser an; die Beteiligung aller muss in Beelitz vorangebracht werden, ehrenamtliche Tätigkeit soll besser koordiniert werden. Ich will die Kompetenz vor Ort in die Landespolitik transferieren. * * * Andreas Gronemeier (FDP) Als Landtagsabgeordneter werde ich der Stadt Beelitz helfen, die Selbstverwaltung zu stärken und den Landes- und Kreisverwaltungen Kompetenzen zu entziehen, die dann der Stadt Beelitz zugeordnet werden. Stärkung des Mittelstandes, des Handwerks und Dienstleistungsgewerbes sowie eine bessere Auslastung des Gewerbegebietes durch Abschaffung von Baugesetzen, Verordnungen und übertriebenen Standards. Ansiedlung von klein- und mittelständischen Unternehmen durch örtliche Möglichkeiten von Steuersenkungen. Ein besonderer Teil meiner Aufmerksamkeit gilt Beelitz-Heilstätten. Die Stadt Beelitz werde ich tatkräftig unterstützen, das ehemalige Militärgelände mit seinem kulturhistorisch wertvollen Gebäudeensemble einer neuen Nutzung zuzuführen. Sicherung des Gymnasiumstandortes Beelitz durch Kooperationen mit dem Gymnasium Treuenbrietzen.
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