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Potsdam-Mittelmark: Heimischer Marienkäfer im Vorteil Julius Kühn-Institut untersucht Fressverhalten

Kleinmachnow - Der heimische Marienkäfer fühlt sich auch bei steigenden Temperaturen auf den Weizenfeldern wohl: Er profitiert sogar von der Klimaerwärmung und verwertet im Vergleich zu seinem asiatischen Artgenossen das Futter besser. Das sind die Ergebnisse des Kleinmachnower Julius Kühn-Instituts zum Fressverhalten von Marienkäfern bei erhöhten Temperaturen.

Von Eva Schmid

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Kleinmachnow - Der heimische Marienkäfer fühlt sich auch bei steigenden Temperaturen auf den Weizenfeldern wohl: Er profitiert sogar von der Klimaerwärmung und verwertet im Vergleich zu seinem asiatischen Artgenossen das Futter besser. Das sind die Ergebnisse des Kleinmachnower Julius Kühn-Instituts zum Fressverhalten von Marienkäfern bei erhöhten Temperaturen.

„Bei einem Anstieg um drei Grad frisst der Siebenpunkt-Marienkäfer mehr, nimmt mehr an Körpermasse zu und bildet höhere Fettkörpergehalte“, erklärte Sandra Krengel, die im Rahmen ihrer Doktorarbeit das Verhalten der Käfer in Klimakammern untersucht hat. Der asiatische Käfer fresse bei steigenden Temperaturen zwar auch mehr, Körpergewicht und Fettkörpergehalt stagnierten bei ihm aber. Mit ihren Ergebnissen beweist die Nachwuchswissenschaftlerin, dass der asiatische Marienkäfer nicht, wie bisher angenommen, stärker vom Klimawandel profitiert. Auch dass der asiatische Käfer mehr fresse als sein Konkurrent, konnte Krengel nicht feststellen.

Bei Temperaturen zwischen 23 und 25 Grad schlagen sich die zwei gepunkteten Artgenossen die Bäuche voll: Ihre Fressaktivität ist dann am höchsten. Die Leibspeise der Käfer: Blattläuse. Die widerum vermehrten sich bei Temperaturen um die 22 Grad.

Während der heimische Käfer seine Fettreserven für das Winterlager anlegt, stecken die Weibchen des asiatischen Käfers die aufgenommene Energie in die Vermehrung. Sie bekommen im Gegensatz zu den Siebenpunkt-Käfern pro Jahr mehr als einmal Nachwuchs.

Für die Studie wurden gemeinsam mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung realistische Tagestemperaturverläufe in den Klimakammern des Julius-Kühn-Instituts simuliert. Laut Insektenkundler Bernd Freier vom Kleinmachnower Institut habe sich der asiatische Käfer seit den 80er-Jahren, als er nach Europa gebracht wurde, zunehmend auf deutschen Feldern verbreitet. Er gelte als konkurrenzstark und aggressiv gegenüber anderen Artgenossen. „Uns interessierte daher die direkte Konkurrenzsituation der beiden Käferarten im Feld unter veränderten Klimabedingungen“, erklärte Freier das Forschungsvorhaben.

Eva Schmid

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