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Potsdam-Mittelmark: Heiß und kalt

Im Sommer Eis, im Winter Sauna: Rüdiger Bushardt ist voller Geschäftsideen

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Im Sommer Eis, im Winter Sauna: Rüdiger Bushardt ist voller Geschäftsideen Schwielowsee · Caputh - Rüdiger Bushardt meint, die Zukunft zu kennen: Sein Geld wird man nicht mehr nur in einer Branche, sondern mit verschiedenen Jobs und Tätigkeiten verdienen – wie in den USA. „Man braucht heute immer neue Ideen. Aber wenn man nur eine Sache verfolgt, ist die Phantasie irgendwann erschöpft“, sagt der 53-Jährige. Für Bushardt hat die Zukunft schon begonnen: einen Motorradservice und eine Sauna betreibt er. Er vermietet Industrietrockner und nebenbei macht er ein bisschen Geld im Export. Denn seine eigentliche Hauptbeschäftigung, der Caputher Saunabetrieb, reicht im Sommer nicht zum Leben. „Die Spitzenzeiten sind im Winter, zwischen Juni und August ist in einer Sauna leider wenig los.“ In diesem Jahr ist Bushardt eine weitere Geschäftsidee gekommen: Die Saunaterrasse, der Wintergarten mit Liegestühlen, die Wiese am Wasser und die kleine Bar mit Küche – warum soll er im umsatzschwachen Sommer kein Eis verkaufen? Bushardt fackelte nicht lange, mietete sich vier Eismaschinen, besorgte sich die Gartenmöbel. Himmelfahrt war Premiere für das neue Café. Erdbeer-, Melonen-, Ananas-, Schoko-, Kirsch- und Vanillekugeln gingen weg wie warme Semmeln. „Ein Riesenerfolg“, freut er sich. Die 40-Außen- und 40 Innenplätze waren gut besetzt. Die 164-Euro-Kraft, die er eingestellt hat, und er hatten alle Hände voll zu tun. „Ich werde wohl eine volle Stelle daraus machen können.“ Vielleicht will er die Gartenfläche des Cafés auf das Nachbargrundstück erweitern. „Das wären dann nochmal 25 Plätze.“ Offenbar hat Bushardt eine kleine Marktlücke entdeckt: Frische, selbst gemachte Eiskugeln seien im ausflugsträchtigen Caputh bislang nicht zu haben. Bushardt will noch eins drauf setzen, aus dem schönen Familiengrundstück weiteres Kapital schlagen: In den Templiner See hinein hat er einen Steg für sechs Gastanleger gebaut. Auch vom Wasser aus soll man ab Juni Eis und selbst gemachten Kuchen bekommen. Bushardt weiß, dass auch gute Geschäftsideen ihre Tücken haben können: Über Jahre hatte er sich geärgert, dass in die einzige Potsdamer Sauna in der Schwimmhalle am Brauhausberg kein Reinkommen war. 1990 war er mit seiner Caputher „Havelsauna“ fertig. „Durch die Wende musste ich von vorn anfangen und den Betrieb auf bundesdeutschen Standard bringen“, so Bushardt. 1992 war dann der richtige Start. Sechs Jahre lief der Betrieb recht gut, doch 1998 und im Jahr 2002 hätte es Einbrüche gegeben. „Da fing ich an, mich auch nach anderen Sachen umzuschauen.“ Seine letzte Idee kam ihm bei der Elbe-Flut mit den Trocknern. Mit dem Eiscafé hofft Bushardt, endlich angelangt zu sein. Ab Pfingsten soll es sich zeigen. Henry Klix

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