Potsdam-Mittelmark: Herr der 100 Löwen

Stahnsdorf - An einen der bemerkenswerten Außenseiter wird anlässlich dessen 130. Geburtstags heute auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf gedacht: Alfred Schneider war einer der erfolgreichsten Dompteure von Zirkuslöwen.

Begonnen hat seine Karriere in der Zirkuskuppel. Durch Verrücktheiten begeisterte er das Publikum mit atemberaubenden artistischen Auftritten. So wurde er unter anderem bekannt durch den „Todessprung“, bei dem er in der Zirkuskuppel mir einem Fahrrad auf einer 30 Zentimeter breiten Schiene abwärts raste und sechs Meter durch die Luft wirbelte. Ab 1903 widmete er sich der Löwendressur. Er dressierte seine Löwen mit Verständnis und nutzte dabei nur den natürlichen Spieltrieb der Tiere. Sein Erfolg war herausragend und bescherte ihm unzählige Auftritte. Bei einem Auftritt im brandenburgischen Dahlewitz versetzt ihm ausgerechnet sein Lieblingslöwe einen derart heftigen Schlag, dass er einige Tage später daran verstarb. Auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf wurde er feierlich bestattet. Heute ziert das Ehrengrab ein großer Granitstein, mit einem gravierten Löwenkopf und der Inschrift: „Alfred Schneider – Herr der 100 Löwen“. rt