Potsdam-Mittelmark: „Hexenverbrennung war juristisch auch in Ordnung“ Offener Brief zur Michendorfer Ortsumgehung an Platzeck
Michendorf. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Bauminister Frank Szymanski (SPD) wandte sich der Wilhelmshorster Frieder Monzer mit der Bitte um ein Gespräch gegen die Ortsumgehungsstraße Michendorf.
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Michendorf. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Bauminister Frank Szymanski (SPD) wandte sich der Wilhelmshorster Frieder Monzer mit der Bitte um ein Gespräch gegen die Ortsumgehungsstraße Michendorf. Als Minister mit ressortübergreifender Prägung könne Szymanski der Sache unbefangener gegenübertreten als sein Vorgänger, so Monzer. „Die Gerichte haben zwar im Eilverfahren keinen erheblichen Fehler bei der Planfeststellungsbehörde bestätigt, aber politisch falsche Entwicklungen kann die Justiz ja sowieso selten korrigieren“, erklärte er. Juristisch gesehen seien auch die Hexenverbrennungen im Spätmittelalter „völlig in Ordnung“ gewesen. „Dabei zeigt die Erfahrung, dass fast jede Beschleunigung des Autoverkehrs zu einer zusätzlichen Belastung des Verkehrsaufkommens führt.“ Auch sollten die Politiker erkennen, „dass Straßenbau nicht dauerhaft gegen Arbeitslosigkeit hilft“. Das Protestpotenzial von über 2500 Einwendern im Planfeststellungsverfahren übersteige bei weitem die Zahl der Michendorfer Anlieger-Haushalte an der jetzigen B2. Für die neue Straße müssten 12000 Bäume gefällt werden. Außerdem würden verschiedene Gewerbe und Restaurants erheblich vom ortsfremden Verkehr profitieren. Durch simple Maßnahmen wie die Neubeschilderung der Autobahnabfahrten sei schon ein spürbarer Teil der Michendorf-Durchquerer umgelenkt worden. In Michendorf seien indes ernsthafte Versuche zur Verkehrsberuhigung nie unternommen worden. PNN
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