Potsdam-Mittelmark: „Hier wurde nicht gespart“
Die Gewinner der Kabel-Eins-Mühle in den Havelauen nahmen gestern ihr Eigentum in Empfang
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Werder - Es ist kein Haus, wie es sich Monika und Paul Sowada gebaut hätten: Wer hat schon eine halbe Million Euro für die eigenen vier Wände auf der hohen Kante, zuzüglich der Kosten für ein Grundstück am Wasser? Das Ehepaar aus Langenhagen hat die luxuriöse, voll technisierte Wohnmühle am Zernsee im Gegenzug für einen Anruf bei Kabel Eins gewonnen: Die beiden Niedersachsen sind Gewinner des Kabel-Eins-Neubaus in den Havelauen. Genau genommen ist es Monika Sowada, denn sie war es, die bei der TV-Doku für die Farbe der Fußböden votierte – damit war der Name in der Lostrommel dabei.
In der seit April ausgestrahlten Reportage-Reihe hatten die Zuschauer bundesweit das Bauprojekt begleitet und Woche für Woche unter anderem über die Inneneinrichtung abgestimmt. Letzter Sendetag war der 1. Juni. Vor acht Tagen dann das große Los für Monika Sowada, die zwei Telefonate von Kabel Eins benötigte, um zu glauben, was sie da eben gehört hatte.
Derzeit wohnen Sowadas noch zur Miete, irgendwann wollten sie mal bauen. Gestern setzten sich Sowadas in den Zug, um sich „Deutschlands schönstes Ferienhaus“ (Kabel Eins) anzuschauen. Es funkte sofort: „Ich finde es total toll hier“, sagte Monika Sowada. „Hier wurde nicht gespart.“ Mit ihrem Mann probierte sie die aus der Decke fahrbare Kinoleinwand aus und ließ sich die Wärmepumpe, die heizt oder kühlt, die Lichtstimmungs-Dimmer oder die drehbare Mühlenkuppel erklären. Selbst das Öffnen der Fenster funktioniert per Fernbedienung. „Es ist ein Haus, wie man es sich wünscht, aber nicht leisten könnte.“
Die Lebensplanung der Sowadas ist nun etwas durcheinander geraten: Nach einer Woche weiß das Ehepaar noch nicht, was es mit der Mühle anfangen wird. Paul Sowada hat seinen Job in Hannover, auch Monika Sowada geht einmal die Woche arbeiten. Die beiden Kinder sind drei und fünf Jahre alt. Ab jetzt beginnt die Verantwortung für das Eigentum, das bislang nur von einem Bauzaun umgeben ist. Als die TV-Kameras weg waren, gab es einen Einbruch, aber die gestohlene Technik – Beamer, Receiver – wird noch von Kabel Eins ersetzt.
Drei Monate Bauzeit – die Mühle ist ein abgedrehtes Wunder. Manche Fuge wirkt vielleicht ein bisschen eilig verschmiert. Die Rauchmelder wurden schon wieder abgebaut – sie piepsten, als die Batterie alle war. Und die erste Birne ist auch schon kaputt. Eine Baustellenmannschaft, die gestern noch aufräumte, zog etwas irritiert an einem dicken Kabel, das aus der Straße ragte. Eine Gewährleistung für die Einbauten und den Steuerungscomputer gibt es nicht, aber eine dicke Gebrauchsanleitung. Und eine Adresse der Berliner Firma, die die Installationen vorgenommen hat. Doch das tat der riesigen Freude der Sowadas gestern natürlich keinen Abbruch. Henry Klix
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