Potsdam-Mittelmark: High Noon am Teufelssee
Potsdamer Verein plant auf dem Gelände der ehemaligen Touristenstation eine Westernstadt mit Blockhütten, Saloon und Barbershop
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Potsdamer Verein plant auf dem Gelände der ehemaligen Touristenstation eine Westernstadt mit Blockhütten, Saloon und Barbershop Nuthetal. Auf dem Gelände der ehemaligen Potsdamer Touristenstation am Teufelssee ist nach mehr als zwei Jahren wieder Leben eingekehrt. Nachdem im November 2001 das Kinder Centrum Teufelssee geschlossen wurde, arbeiten seit Mitte März Mitglieder des Potsdamer Vereins Bambus e.V. am Umbau der Bungalows. Vor einem Jahr erhielt der Verein den Zuschlag von Potsdam zum Betreiben des Anwesens. Das Ziel der Arbeiten erscheint zwar noch etwas fern zu liegen, trotzdem aber klar vor Vereinschef Detlef Killat: Im Frühsommer 2005 soll hier eine Westernstadt mit 150 bis 180 Übernachtungsplätzen entstehen. Dazu werden sämtliche Bungalows zu Blockhütten umgebaut und das Hauptgebäude stilecht mit Holz verkleidet. „Wir haben zwölf steingemauerte Bungalows mit Asbestdächern vorgefunden“, erzählt er. Diese Materialien seien inzwischen ordnungsgemäß entsorgt worden. Außerdem beginnt der 1978 errichtete Sanitärtrakt abzusacken. „Der wurde damals auf einem alten Graben errichtet, die Fundamente sind dabei sich zu senken“, weiß Killat. Doch brauche man das Haus sicher nicht vollständig abzureißen. Als Sanitärtrackt wird das Gebäude nicht mehr benötigt, denn die neuen Blockhütten und auch das Hauptgebäude erhalten im Zuge der Modernisierung eigene Nasszellen. „Wir wollen das Ferienobjekt nicht mehr nur als Kinderferienlager, sondern auch für ganze Familie betreiben“, so Killat. Dazu gehören eine neue Heizungsanlage, wodurch ein ganzjähriger Betrieb möglich sei. Er habe die vergangenen Jahre analysiert und feststellen müssen, dass ein reiner Bettenbetrieb in dieser abgeschiedenen Lage in den Ravensbergen ohne nahe Freizeitangebote auf Dauer kaum rentabel erscheint. „Deshalb haben wir nach einem Motto für ein schlüssiges Konzept gesucht, bei dem die Gäste hier alles vorfinden und nicht tagsüber wegfahren müssen.“ Die Westernstadt soll zur Eröffnung mit allen typischen Einrichtungen wie Saloon, Barber-Shop oder Bakery ausgestattet werden. Auch für Pferde wird gesorgt sein, meint Killat. „Wir werden natürlich keine eigenen Tiere halten, aber es befinden sich ja drei Reiterhöfe in unmittelbarer Nähe“, sagt er. Da reiche es ja für die „Westerkulisse“, wenn deren Betreiber auf der Koppel hinter den Bungalows ein paar ihrer Pferde unterstellen, die dann dort auch gefüttert und getränkt werden. „Für Gäste, die reiten möchten, stellen wir Kontakt zu den Reiterhöfen her.“ Auch die Anreise ab Bahnhof Rehbrücke soll zünftig im Planwagen erfolgen. „Übrigens suche wir noch einen passenden Namen für unsere Westernstadt." Das erste Blockhaus neben dem Eingangsbereich ist mittlerweile beinahe fertig gestellt. „Hier wird sich die Schützengilde aus Bergholz-Rehbrücke einmieten“, sagt Killat. Dieser kleine Bereich soll dann einen seperaten Eingang erhalten und von den Sportschützen als Vereinshaus genutzt werden. Bei den Baumaterialien ist der Bambus-Verein auf Spenden angewiesen. So wurde nach dem Umzug des Potsdamer Finanzamtes aus dem Hof des Polizeipräsidiums in das Industriegebiet Rehbrücke die leere Baracke nicht generell abgerissen, sondern in Einzelteile zerlegt. „Wir können die Segmente noch sehr gut für unsere Zwischendecken und die Wandverkleidungen verwenden“, sagt Killat. Das Fereinlager am Teufelssee wurde 1961 unter dem Namen „Station Junger Touristen“ eingerichtet. Vor der Nutzung als Kindereinrichtung stand an gleicher Stelle seit 1914 eine Waldgaststätte. Das Haus wurde nach 1962 umgebaut. Bis Ende 1989 waren 180 Übernachtungen möglich, jedoch kamen zu dieser Zeit nur Schulklassen als Gäste. Zuständig für die Einrichtung war das Potsdamer Schulamt, nach 1990 wurde die Station geschlossen. W. Gutzeit
W. Gutzeit
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