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Potsdam-Mittelmark: Hilfe für Aids-Waisen

Zahnärztin sucht Paten für Projekt in Kenia

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Nuthetal / Kaplomboi - Für ein weiteres Projekt zur Unterstützung kenianischer Aids-Waisen gibt es grünes Licht vom Verein „Dentists for Africa“. Jetzt werden Paten gesucht, so Zahnärztin Steffi Schatz aus Bergholz-Rehbrücke, die das Vorhaben angestoßen hat. Nach den Erfahrungen aus ihrem ersten Hilfseinsatz 2011 im kenianischen Kaplomboi wirbt sie um Unterstützung. Drei Wochen hatte sie im Herbst im Südwesten Kenias gearbeitet, hatte Armut und Hoffnungslosigkeit der Aids-Waisen in dieser stark von Aids betroffenen Region erlebt.

Hauptziel des Vereins „Dentists for Africa“ ist seit mehr als zehn Jahren an sich die zahnmedizinische Versorgung der ärmeren Landbevölkerung in eigens eingerichteten Zahnarztstationen. Bisher haben zirka 300 Zahnärzte, Ärzte, Krankenschwestern, Zahnarzthelferinnen und Zahntechniker unter Leitung des Thüringer Vereinschefs Joachim Schinkel uneigennützig Hilfseinsätze absolviert. Sie konnten von Anfang an nicht wegsehen: Die hohe Sterberate durch die Aids-Pandemie hinterlässt zunehmend gesunde Waisen, die in diesem armen Land eine schwere Zukunft haben.

So startete 2001 parallel das erste Waisenprojekt mit vier Kindern am Hauptstandort des Vereins in Nyabondo nahe dem Viktoriasee. Weit über 500 Kinder wurden seitdem gefördert. Vielen wurde durch die deutsche Finanzhilfe der Weg zur weiterführenden Schule, zu Studium und Beruf geöffnet. 28 der Kinder sind selbst HIV-positiv. „Wir geben ihnen wieder Hoffnung, denn sonst wären besonders diese Kinder chancenlos“, erklärt Joachim Schinkel. Auch um die gesundheitliche Betreuung kümmert sich der Verein.

Für die Aids-Waisen gibt es kaum Ausbildungs-, wenig Arbeitsplätze und keine staatliche Unterstützung. Kenias Schulsystem gebietet Schulpflicht, aber Schulgeld und Internat können Verwandte oft nicht zahlen. Folge: steigende Zahlen von Straßenkindern in den größeren Städten, die wohnungslos durch die Slums irren.

Steffi Schatz sucht nun speziell für die Waisen von Kaplomboi Paten. „Familien, Freunde, Vereine oder Arbeitskollegen können gemeinsam eine Patenschaft übernehmen. Wir haben Sister Regina in Kaplomboi als Partnerin für die Betreuung des Waisenprojekts gewonnen“, erzählt die Medizinerin. 50 Waisenkinder stehen schon auf der Warteliste. Paten können als regelmäßige Förderer eine persönliche Verbindung zu dem Kind aufbauen oder mit Einzelspenden die Gesamtaktion unterstützen. Je nach Schultyp fallen Gesamtkosten bis zu 360 Euro je Kind an, die der Pate trägt, aber nicht auf einmal überweisen muss.

25 Paten hat Schatz aktuell schon gefunden. „Unsere Patenkinder danken, indem sie nicht selten später Arbeit für den Verein leisten und Teilbeträge ihres Fördergeldes zurückzahlen, um anderen Patenkindern die Ausbildung zu erleichtern“, erklärt Vereinschef Schinkel anerkennend. Ute Kaupke

Kontakt zu Steffi Schatz unter Telefon (033 200) 837 75 oder per E-Mail unter steffi.schatz@t-online.de

Ute Kaupke

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