Potsdam-Mittelmark: Hilfe für Flüchtlinge
Ministerium plant Bürgerversammlung
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Schwielowsee - Für die Flüchtlinge, die ab Mitte November im Fercher Gewerbegebiet untergebracht werden sollen, wollen Anwohner und die evangelische Kirche in Caputh Hilfe organisieren.
„Es geht nicht um Aktionismus, sondern um ein Netzwerk von Engagierten, die helfen wollen“, so Pfarrer Hans-Georg Baaske. In dem Netzwerk solle der Einsatz und das Angebot der ehrenamtlichen Helfer koordiniert werden. Zudem wolle man gemeinsam Ideen sammeln, so Baaske.
Als bekannt wurde, dass das Land eine Außenstelle des völlig überfüllten Zentralaufnahmelagers Eisenhüttenstadt in Ferch plane, habe der Pfarrer die ersten E-Mails von Anwohnern erhalten, die ihre Hilfe angeboten hätten. Am 12. November soll es im Gemeindehaus in der Straße der Einheit 1 ein erstes Netzwerk-Treffen aller Interessierten geben.
Auch die Künstlerin Malou von Simson und die Neu-Caputherin Henriette Buegger wollen helfen, eine Willkommenskultur zu etablieren. „Wir wollen so etwas wie ein Forum bilden, in das man sich mit seinen Ideen einbringen und in Kontakt mit den Flüchtlingen kommen kann“, so von Simson. Ideen gebe es schon viele – von Kunstprojekten über Patenschaften bis zu Kleiderspenden. Was genau benötigt und gewollt werde, könne man aber erst abschätzen, wenn die ersten Flüchtlinge in die Häuser auf dem Bundeswehrareal einziehen würden.
In Ferch und den anderen Ortsteilen der Gemeinde, ebenso wie in Glindow haben die Anwohner noch viele Fragen. Das stellt auch Pfarrer Baaske bei seinen Gesprächen vor Ort fest: „Wir wissen noch nicht einmal, ob die Flüchtlinge das Gelände verlassen dürfen.“ Er kritisiert, dass das Ministerium sich mit seiner angekündigten Bürgerversammlung so viel Zeit lasse.
Auf PNN-Nachfrage sagte der Sprecher des Innenministeriums Ingo Decker am Dienstag: Eine Bürgerversammlung sei Ende nächster Woche oder in der darauffolgenden Woche geplant. Einen genauen Termin konnte Decker noch nicht nennen. Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) informierte über ein Treffen am kommenden Montag in großer Runde: Hoppe, Werders Rathauschefin Manuela Saß (CDU), Vertreter des Landkreises und das Ministerium würden dann die Bürgerversammlung vorbereiten. Eva Schmid
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