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Potsdam-Mittelmark: Hilfsaktion in Nöten

Gesucht: Gasteltern für Tschernobylkinder

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Gesucht: Gasteltern für Tschernobylkinder Michendorf · Wilhelmshorst - Die Umbrüche in den postsowjetischen Staaten haben manchmal unerwartete Konsequenzen. Die weißrussische Regierung wollte Anfang des Jahres gegen unerwünschte Einflüsse auf die Jugend ein Signal setzen und verfügte den Stopp aller Auslandsreisen: Die Erkenntnis, dass das das Ende vieler Hilfsveranstaltungen für strahlengeschädigte Kinder aus der Tschernobylregion bedeutet hätte, folgte zwar auf dem Fuße, aber der Schaden war evident. „Die Spenden und die Bereitschaft, Ferienkinder aufzunehmen, gingen spürbar zurück“, sagt Lotte Menzel, Leiterin der Wilhelmshorster Tschernobylaktion. Ein klärender Besuch in Weißrussland ergab indes, dass alles bleibt, wie es war: Die Hilfsaktionen werden dankbar weiter unterstützt. Es sei nun schwierig, das verlorene Terrain aufzuholen und die diesjährige Ferienaktion (26. Juni bis 9. Juli) aufzustellen: Noch fehlen bei dem ohne staatliche Mittel arbeitenden Verein Gelder und Ferieneltern. Durch einen wohltätigen Spargel-Schälwettbewerb im Sterncenter kann ein Teil der Fahrtkosten gedeckt werden. Neben weiteren Spenden sucht die Aktion noch Ferieneltern, die mal einen Abenteuerurlaub zu Hause verbringen wollen. Mit etwas Deutsch oder Englisch, das die 10- bis 15-Jährigen Gäste in der Schule lernen, klappt die Verständigung. Gelernte DDR-Familien staunen zudem, wie sich vergrabene Russischkenntnisse aktivieren. Die Aktion sei mehr wert als manches Lippenbekenntnis zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus. „Sie ist ein ganz lebendiger Baustein für eine bessere Verständigung“, sagt Lotte Menzel. Klaus-P. Anders Tel. (033205) 622 11, „Tschernobylkinder“, Kto 352 700 2200, MBS (160 500 00).

Klaus-P. Anders

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