Potsdam-Mittelmark: Hilpert begräbt den Wasserflieger Zwei Klagen werden wohl zurückgezogen
Werder (Havel) – Der Petzower Touristikunternehmer Axel Hilpert hat sich endgültig von den Plänen für einen Wasserflieger-Landeplatz auf dem Schwielowsee verabschiedet. „Ich habe meine Anwälte angewiesen, das Projekt auf Null zu fahren“, sagte Hilpert gestern den PNN.
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Werder (Havel) – Der Petzower Touristikunternehmer Axel Hilpert hat sich endgültig von den Plänen für einen Wasserflieger-Landeplatz auf dem Schwielowsee verabschiedet. „Ich habe meine Anwälte angewiesen, das Projekt auf Null zu fahren“, sagte Hilpert gestern den PNN. „Wir wollten an sich etwas Gutes für die Region tun, haben aber nur Protest geerntet.“ Letztlich habe man mit der Berliner Air Service auch ein regionales Flugunternehmen unterstützen wollen. Nach der Bruchlandung ihres Rosinenbombers hatte die Air Service im Juli Insolvenz beantragt.
Die Luftfahrtbehörde hatte den Landeplatz am Ufer von Hilperts Ferienresort in Petzow bereits seit dem Jahr 2007 – jeweils auf ein Jahr befristet – genehmigt, um Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Flugbetriebs zu sammeln. Aufgrund von Widerspruchsverfahren war der Flieger jedoch nur sehr selten auf dem Schwielowsee gelandet. Gegen den beabsichtigten, wenn auch sehr begrenzten Dauerbetrieb hatten die Gemeinde Schwielowsee und die Caputher Initiative „Unser Schwielowsee“ vor anderthalb Jahren geklagt – unter anderem wegen der befürchteten Lärmbelästigung und der Unfallgefahr. Beide denken jetzt darüber nach, die Klagen zurückzuziehen.
Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) weiß zwar schon seit einigen Tagen von der Luftfahrtbehörde, dass Hilpert keinen Antrag auf den Landeplatz für das kommende Jahr gestellt hat. „Dass das jetzt endgültig sein soll, ist mir aber neu. Wie begrüßen das sehr.“ Hoppe erinnerte daran, dass sich die Gemeindevertretung einstimmig auf die Klage verständigt hatte. „Wir werden jetzt umgehend eine Rücknahme prüfen.“ Auch der Sprecher der Initiative „Unser Schwielowsee“, Thomas Freundner, denkt darüber nach und sprach von einer „guten Nachricht“. „Da müssen wir ja ein Fläschchen köpfen.“ Aus seiner Sicht haben Hilpert neben den Protesten womöglich auch betriebswirtschafliche Erwägungen dazu gebracht, das Projekt zu begraben. Henry Klix
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