Potsdam-Mittelmark: Hilpert hilft
Projekt für Boss-Möbelmarkt in Teltow bekommt prominente Unterstützung
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Teltow - Eine prominente Stimme hat sich jetzt zum geplanten Möbel-Boss in der Teltower Oderstraße zu Wort gemeldet: Der einflussreiche Petzower Touristikunternehmer Axel Hilpert hat das Vorhaben gegen die Bedenken von Teltower Stadtverordneten verteidigt. Zugleich gab sich Hilpert als „Berater“ der Porta-Gruppe in den neuen Ländern zu erkennen. Boss ist der Discounter des deutschen Möbelhandels-Riesen. „Überall wo Porta investiert, freuen sich die Gewerbetreibenden über einen solchen Magneten“, sagte Hilpert. Das Unternehmen bringe „Know-How, Innovation und Fortschritt“ an Handelsstandorte. Selbst für hochwertige Möbelanbieter wie den Teltower Möbel-Christ könnte der Discounter eine Bereicherung sein. „Wo vier Tankstellen sind ist mehr los als dort, wo nur eine ist“, so Hilpert gegenüber den PNN.
Zugleich betonte er das gesellschaftliche und soziale Engagement der Gruppe, die Sportvereine und Sozialprojekte fördere. Über die „Andreas Gärtner-Stiftung“ von Porta-Mitinhaber Hermann Gärtner würde zudem jedes Jahr eine halbe Million Euro an Behinderteneinrichtungen gespendet. „Teltow sollte einen solchen Investor mit offenen Armen empfangen“, sagte Hilpert, der an die Pläne für einen Uferweg am Teltowkanal und eine Fußgängerbrücke über den Kanal erinnerte. „Es gibt Leute, die dabei helfen wollen.“
Der 4000 Quadratmeter große Möbelmarkt soll am Westende der Nordspange in Nachbarschaft der Eon edis-Filiale entstehen. Im Bauausschuss waren in den vergangenen Wochen wiederholt Bedenken zur Verkehrsbelastung, zur Lage und zur geplanten Größe des Marktes laut geworden, der kleinere Anbieter verdrängen könnte. Das Rathaus hatte die Pläne hingegen befürwortet. Auch der Geschäftsführer der Porta-Gruppe Gerhardt Laubmeyer meldete sich gestern zu Wort. „Die Ablehnung, auf die wir in Teltow treffen, hat mich total überrascht“, sagte Laubmeyer. Aus seiner Sicht könne es nicht Aufgabe der Stadtverordneten sein, den Wettbewerb zu verhindern. Laubmeyer verwies auf ein Einzelhandelsgutachten, dass der Stadt bereits vorliege. „Nur etwa 300 bis 450 Quadratmeter der Fläche werden innenstadtrelevant sein. Das Gutachten hat gezeigt, dass es keine Probleme mit innenstadtrelevanten Angeboten gibt.“
Auch die Verkehrsbelastung durch den Markt sei überschaubar: Rund 300 bis 500 Kunden würden täglich erwartet, „das ist nicht vergleichbar mit einem Lebensmittelmarkt.“ Zudem solle der Möbel-Boss gerade von der schon bestehenden Verkehrsfrequenz profitieren. „Das war der Gedanke bei der Standortwahl.“
Laubmeyer sagte zu, dass im Grundstücksteil am Kanal ein öffentlicher Uferweg angelegt wird. Die Statik-Planung der gewünschten Fußgängerbrücke über den Kanal könne von Porta übernommen werden. „Wir werden mit unserem Architekturbüro gern behilflich sein.“ Laut Laubmeyer unterhält Porta in Deutschland 20 Porta-Einrichtungshäuser und 76 Boss-Möbelmärkte, die westfälische Gruppe hat einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro. Porta hat inzwischen auch Standorte in Potsdam, Falkensee, Oranienburg und Berlin-Neukölln.
„Im Großraum Berlin kommt unser Konzept gut an“, so Laubmeyer. In Teltow wolle man acht Millionen Euro investieren und 30 Arbeitsplätze schaffen. Für das Vorhaben ist ein Bebaungsplanverfahren zu führen. Henry Klix
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