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500.000 Euro hinterlegt: Hilpert ist raus - vorläufig
UPDATE. Es hat länger gedauert als vermutet. Doch vier Tage nach seiner Verurteilung wegen Millionenbetrugs hat Hotelier Axel Hilpert das Gefängnis verlassen - nach gut einem Jahr Haft.
Stand:
Potsdam (dpa/PNN) - Der Hotelier Axel Hilpert ist wegen Millionenbetrugs verurteilt und doch ein freier Mann - jedenfalls vorübergehend. Der 64-Jährige hat am Montag die Vollzugsanstalt Brandenburg (Havel) verlassen. Zuvor hatte das Landgericht Potsdam nach Angaben eines Sprechers seine Entlassung angeordnet, nachdem die
Landesjustizkasse den Eingang der Kaution von 500 000 Euro bestätigt hatte. Die Personaldokumente des 64-Jährigen waren bereits beim Gericht hinterlegt worden. Damit waren für die Richter die Voraussetzungen erfüllt, um wie angekündigt den Haftbefehl gegen der Betreiber des brandenburgischen Luxushotels „Resort Schwielowsee“ außer Vollzug zu setzen.
Solange er alle Auflagen erfüllt, bleibt Hilpert damit frei, bis sein Urteil rechtskräftig ist. Das Gericht hatte den Unternehmer vergangene Woche zu fünf Jahren und acht Monaten Haft wegen Betruges, Untreue und Steuerhinterziehung verurteilt. Nach Überzeugung der Richter hat der 64-Jährige die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) getäuscht und dadurch 9,2 Millionen Euro Fördermittel zu Unrecht für den Bau des Hotels kassiert.
Die Verteidigung hat Revision gegen die Entscheidung eingelegt. Sie hatte einen Freispruch gefordert. Solange das Urteil nicht rechtskräftig ist, wollten die Potsdamer Richter dem gesundheitlich schwer angeschlagenen Hilpert keine weitere Haft zumuten. Er war gut ein Jahr in Untersuchungshaft. Nun hängt es vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe ab, ob und wann der Hotelier wieder ins Gefängnis muss.
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