Potsdam-Mittelmark: Hindernis für Kletterwald Investor geht gegen Auflagen in Baugenehmigung vor
Werder (Havel) - Jörg Böhm ist fassungslos. Der Investor für den Kletterwald in Werder hat zwar endlich eine Baugenehmigung bekommen – allerdings mit Auflagen, die das komplette Projekt infrage stellen.
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Werder (Havel) - Jörg Böhm ist fassungslos. Der Investor für den Kletterwald in Werder hat zwar endlich eine Baugenehmigung bekommen – allerdings mit Auflagen, die das komplette Projekt infrage stellen. Jetzt lässt er die Baugenehmigung prüfen, denkt über einen Widerspruch und gebenenfalls über eine Klage nach. In seiner langjährigen Tätigkeit als Planer, Sicherheitsmanager und Investor für Kletterparks habe er so etwas noch nicht erlebt.
Für das Projekt, in das etwa 130 000 Euro investiert werden sollen, soll er eine Bankbürgschaft von satten 65 000 Euro hinterlegen. Zudem soll Böhm zusätzlich zu den Kompensationen, die er für eine Waldumwandlung leisten soll, nun auch noch für das Kassenhäuschen auf dem Parkplatz Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen finanzieren.
Nicht zuletzt gibt es die Auflage, dass in Toiletten und Kassenhaus Heizungen installiert werden sollen, um die Raumtemperatur im Bereich von 20 Grad Celsius halten zu können. Der Kletterwald ist ein Saisonbetrieb. „Ich betreue 150 Anlagen, ich habe dort nie eine mit Heizung gesehen“, sagte Böhm gestern gegenüber den PNN. „Mit solchen Auflagen könnten sie Kletterwälder in Deutschland vergessen.“
Böhm hat schon seit Monaten den Verdacht, dass die Bauaufsicht im Landratsamt sein Projekt verhindern will, durch die Baugenehmigung fühlt er sich bestätigt. Die Hängepartie für das Projekt dauert schon drei Jahre: Im September 2009 wurde der Bauantrag gestellt. Bis März 2010 habe es dreimal nacheinander Nachforderungen von Unterlagen gegeben. Als die letzte abgearbeitet war, kam im Juni 2010 ein Schreiben, dass die Forstbehörde die Waldumwandlung ablehnt. Ein völliges Novum für den Kletterwald-Macher, der sogar schon Projekte in Naturschutzgebieten an der Ostseeküste umgesetzt hat. Übliche Lesart: Der Wald wird durch solche Projekte in der Funktion nicht beeinträchtigt.
Schließlich wurden Kompensationen vereinbart: Böhm muss den Waldumbau für 40 000 Quadratmeter Kiefernwald bei Bad Belzig finanzieren. Dafür darf er das Waldstück am Stadtpark für 15 Jahre nutzen. Die Bearbeitung der Unterlagen dauerte über neun Monate. Die Auflagen in der jetzt endlich eingetroffenen Baugenehmigung seien völlig unverhältnismäßig, sagt Böhm. Henry Klix
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