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Potsdam-Mittelmark: Hinterm Schloss Petzow gehts weiter

Während die Hotelpläne auf Eis liegen, bestehen jetzt Pläne für die Belebung des früheren Schlossgartens

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Werder (Havel) - Schloss Petzow liegt zwar im tiefsten Winterschlaf. Für den einstigen Schlossgarten gibt es aber große Pläne: Klaus Kosakowski (69), früher im Management von Rewe, dann Grundstücksentwickler, will auf der Brache einen öffentlichen Obst- und Ziergarten anlegen, der sich teilweise am historischen Vorbild orientiert. Außerdem sind auf dem über 20 000 Quadratmeter großen Gelände hinter dem Tudor-Schloss mehrere Neubauten geplant, darunter ein Obstlager, ein Gartenhaus, das als Kunstatelier genutzt werden soll und ein Wohnhaus in Gestalt einer Orangerie.

Kosakowski ist Gartenfreund, liebt, wie er sagt, den Ort und ist mit der Geschichte des Schlosses und der Kähnschen Gutsherren bestens vertraut. Stilistisch will er sich mit seinem neuen Schlossgarten ans Petzower Ensemble mit Schloss, Park, Dorf und Kirche anlehnen. In Werders Bauausschuss am Mittwochabend wurde das Projekt begrüßt, ein Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplans fiel einstimmig. Man hofft auf Impulse für die Zukunft des Schlosses, wie es hieß.

Kosakowski hat das frühere Gartenareal schon vor über zehn Jahren gekauft. An sich wollte er seine Ideen im Kontext mit dem geplanten Schlosshotel umsetzen. Die Hotelpläne sind allerdings eingefroren, an einen Verkauf ist angesichts des laufenden Gerichtsverfahrens gegen Axel Hilpert wegen mutmaßlichen Subventionsbetrugs für sein „Resort Schwielowsee“ nicht zu denken. Der Tourismusmanager ist Miteigentümer des Schlosses.

Der frühere Garten gehört derweil Klaus Kosakowskis „Alkos Grundstücksgesellschaft mbH“, aufgrund seines Alters wolle er mit seinen Absichten dafür nicht mehr länger warten, sagte er gegenüber den PNN. Schon vor einigen Jahren seien Reiser von alten Spalier-Obstbäumen auf dem Gelände geschnitten und gepfropft worden. „Genetisch bekommen wir so etwa 30 der alten Bäume wieder.“ Die prägnante Gartenziegelmauer soll erhalten und saniert werden, sie steht unter Denkmalschutz. Bei der Gartengestaltung hat sich Kosakowski prominente Unterstützung geholt: Gabriella Pape von der „Königlichen Gartenakademie“ in Berlin steht im beratend zur Seite. Zudem gebe es Gespräche mit dem Fruchterlebnisgarten von Christine Berger gegenüber, der einen Teil der Früchte unter dem Schlossgarten-Label verarbeiten werde.

Der Garten soll nach seiner Eröffnung in zwei Jahren für rund vier Euro Eintritt öffentlich zugänglich sein. „Das wird mit den Kosten für die Gartenpflege ein Zuschussgeschäft“, so der Investor. Das Wohngebäude will Kosakowski einen Teil des Jahres bewohnen. Rund zwei Millionen Euro will er in Garten und Bauten investieren. Für Zufahrt und Parkplätze hat er Rechte auf dem Schlossgrundstück eingetragen, vorerst muss es aber mit kleinen Einschränkungen auf dem eigenen Grundstück funktionieren.

Der 69-Jährige steht als Geschäftsführer der Buckower Damm GmbH auch für ein Großprojekt in Petzow – den Golfplatz westlich vom Rittergut. Die Buckower Damm GmbH hat seit der Wende die Flächen dafür erworben, insgesamt gut ein Quadratkilometer. Ein Bebauungsplanverfahren für den Golfplatz könne im Sommer abgeschlossen werden, so Kosakowski. Allerdings werde die Umsetzung erst beginnen, wenn klar ist, wie es mit dem „Resort Schwielowsee“ weitergeht. Denn dessen Gäste sind Teil des Golfplatz-Konzeptes. Dass Axel Hilpert auch zu den Gesellschaftern der Buckower-Damm-Gesellschaft gehört, sei für den Golfplatz aber kein Hindernis – Hilpert sei nur zu knapp 15 Prozent beteiligt. Hauptgesellschafter ist der Wirtschaftsprüfer Lothar Just.

Kosakoswki plant mit seiner Alkos GmbH derweil noch ein anderes Vorhaben im Kähne-Dorf: Er will die alte Schule in der Zelterstraße, gleich am Schlosspark-Eingang, sanieren. In dem Haus soll ein Garten-Café eingerichtet werden, der früher angedockte Neubau soll als Wohnraum erhalten bleiben. Den Bauantrag will er im Frühjahr stellen.

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