Potsdam-Mittelmark: Hochkonjunktur im Paradies
Weihnachtsbäume aus Werder auch in Bayern begehrt
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Weihnachtsbäume aus Werder auch in Bayern begehrt Werder. Im Weihnachtsbaum-Paradies von Gerald Mai herrscht momentan Hochbetrieb. Die große Verkaufsphase dieses Jahres ist gerade erst angebrochen und nun auch fast schon wieder vorbei. 50 000 Bäume werden pro Jahr verkauft, die meisten erst kurz vor den Feiertagen. „In Werder gibt es also nicht nur Obstbäume“, sagt der Unternehmer. In seinem Plessower Familienbetrieb werden die Bäume auf einer Fläche von 30 Hektar aufgezogen, gepflegt und auf den alljährlichen Dienst im Wohnzimmer vorbereitet. Vor einigen Jahren hat Mai den Gartenbaubetrieb seiner Eltern übernommen und die Idee gehabt, Weihnachtsbäume anzubauen. Heute werden von Plessow aus Verkaufsstellen in Frankfurt/Oder, Halle, Cottbus und Berlin beliefert. Bereits seit Mitte November steht der Markt im Werder-Park. Verkäufer Hans-Peter Kruse kennt seine Kundschaft: „Viele kommen aus Werder und der näheren Umgebung oder aus Berlin. Es gibt aber auch Durchreisende, die einen Baum kaufen." Auf diesem Wege würden Werderaner Weihnachtsbäume sogar bis nach Bayern gelangen. Besonders beliebt sei die Nordmann-Tanne, „die ist lange grün und hält die Nadeln“. Auch Schwarzkiefern, Blau- und Rotfichten werden hier angeboten – wahlweise im Pflanzkübel. Die Preise für die Bäume liegen zwischen 6,90 und 19,90 Euro. Kruse gibt auch noch einen Tipp mit auf den Weg: „Den Baum mit der Wurzel ins Wasser stellen, dann hält er sich länger.“ Zwar seien die Weihnachtsbäume bei Großhändlern und Baumärkten manchmal billiger, doch gebe es erhebliche Qualitätsunterschiede, weiß Gerald Mai. Bei der Aufzucht müsse sehr viel beachtet werden: Die Bewässerung im Anfangsstadium, regelmäßige Düngung, der Boden muss von Unkraut befreit werden und hin und wieder wird die Wuchsform korrigiert. Neben den Pflanzen aus eigenem Anbau werden auch Bäume aus Dänemark und Schottland importiert. Im Sommer ist Mai auf Reisen und begutachtet die Anbauflächen. Von der Qualität überzeugt geben sich auch die Kunden: Volker von Wangenheim ist aus Potsdam angereist, um hier einen Baum zu erstehen. „Wir feiern mit der ganzen Familie, schmücken den Baum zusammen mit den fünf Kindern.“ Die momentane Hochkonjunktur im Weihnachtsbaum-Paradies bedeutet viel Arbeit für die insgesamt 40 Angestellten in den verschiedenen Verkaufsstellen. Von 9 bis 20 Uhr wird beraten, ausgesucht und verkauft. Wenn heute um 13 Uhr der letzte Baum ein neues Zuhause gefunden hat, kommen die Mitarbeiter aber nur kurz zur Ruhe. Die Nachbereitung beginnt noch an den Feiertagen: Plakate müssen abgenommen und Stände wieder abgebaut werden. Sobald der letzte Frost verschwunden ist, wird neu angepflanzt - damit auch in den nächsten Jahren wieder Werderaner Weihnachtsbäume in den Wohnzimmern stehen. T. Lähns
T. Lähns
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