Potsdam-Mittelmark: Hoffnung für O2-Mitarbeiter in Teltow

Teltow - Das Mobilfunkunternehmen O2 hat einen Käufer für sein Call-Center in der Teltower Rheinstraße gefunden. Der Kommunikationsdienstleister Arvato soll den Betrieb des Service-Centers ab Februar übernehmen, teilte O2 gestern mit. Damit ist die Entlassung der knapp 200 Mitarbeiter am Standort Teltow zunächst vom Tisch. Die Arbeiter sollen vom neuen Betreiber zu den gleichen Konditionen übernommen werden, erklärte Arvato-Sprecher Gernot Wolf gestern gegenüber den PNN.

„Wenn die Mitarbeiter der Übernahme durch unser Unternehmen zustimmen, werden wir sie übernehmen“, sagte Wolf. Mit Gehaltseinbußen hätten sie nicht zu rechnen. Mindestens ein Jahr lang würden die gleichen Bedingungen wie beim alten Arbeitgeber gelten. Selbst die Arbeit bleibe gleich. „Wir leisten für O2 die Aufgaben, die die Mitarbeiter schon in der Vergangenheit übernommen haben.“ Neben dem Teltower Call-Center will Arvato auch die O2-Center in Saarbrücken und Duisburg übernehmen. In der Region ist Arvato bereits aktiv und betreibt Call-Center in Berlin, Potsdam, Brandenburg und Cottbus. Weltweit beschäftigt der Betrieb rund 37 000 Mitarbeiter.

Erst im August hatte der Mobilfunker O2 den Verkauf des Teltower Call-Centers angekündigt. Das Unternehmen gab an, sich von der telefonischen Kundenbetreuung trennen zu wollen, weil der Standort nicht ausgelastet sei. Insgesamt beschäftigt O2 im Teltower Regionalbetrieb Ost derzeit noch etwa 350 Mitarbeiter, 200 davon im Call-Center – viele wohnen in der Region. Die etwa 150 Mitarbeiter des Geschäfts- und Netzbetriebs des Teltower Standortes sind von der Umstrukturierung bislang nicht betroffen, bekannt ist aber, dass der Konzern weitere Arbeitsplätze abbauen will. Hintergrund der Umstrukturierungen ist die Übernahme des DSL-Anbieters Hansenet durch Telefonica-O2 vor einem Jahr. Viele Positionen in dem neu geschaffenen Konzernverbund sind nun doppelt besetzt. Tobias Reichelt