
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Hoffnungen für die Bismarckhöhe Fassade des Ballsaals saniert, Investor gesucht
Werder (Havel) - Die Fassadensanierung der Bismarckhöhe ist im Jahr 2011 abgeschlossen worden. Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket sind nochmal 137 000 Euro in die traditionsreiche Höhengaststätte geflossen, von der nach Umnutzungen in der DDR-Zeit kaum noch etwas erkennbar gewesen war.
Stand:
Werder (Havel) - Die Fassadensanierung der Bismarckhöhe ist im Jahr 2011 abgeschlossen worden. Mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket sind nochmal 137 000 Euro in die traditionsreiche Höhengaststätte geflossen, von der nach Umnutzungen in der DDR-Zeit kaum noch etwas erkennbar gewesen war. Davon wurde der zweite Hotelturm sowie der West- und der Nordgiebel des Großen Ballsaals neu verputzt. Die Außensanierung sei damit beendet worden, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU). Noch wird nach einem Investor gesucht, denn für die weitere Reaktivierung des Standorts wird noch viel Geld benötigt.
Vor zehn Jahren hatte die Stadt das Objekt gekauft, um den Verfall aufzuhalten. Der historistische Große Ballsaal wurde saniert und wird seit fünf Jahren durch den Tagesbetreiber Ronny Pietzner für Feste und Feiern vermietet. Außerdem wurde vom durch die Kleinmachnower Bäkemühle bekannten Gastronom in der Saison 2011 der Biergartenbetrieb auf der Bismarckhöhe wieder aufgenommen. Den Imbisspavillon finanzierte er aus eigener Tasche. Für mehr hat es noch nicht gereicht, doch Pietzner wäre auch in Zukunft gern im Boot.
Das vergangene Jahr sei gut gelaufen, so Pietzner gegenüber den PNN. Aus seiner Sicht müssen alle künftigen Konzepte für den Standort um den Ballsaal gestrickt werden. Für einen von ihm aufgestellten Zeltpavillon, der vor allem bei großen Veranstaltungen als Büfettraum oder zusätzliche Vorbereitungsküche benötigt wird, laufe im Jahr 2015 allerdings die Nutzungsgenehmigung aus. Zudem müsse das Parkplatzproblem angegangen werden. Ein Hindernis für die Entwicklung des Standortes sei auch, dass die Zahl der Großveranstaltungen im Ballsaal von der Stadt auf zehn begrenzt wurde, so Pietzner. „Wir könnten dort deutlich mehr machen. Inzwischen gibt es Anfragen aus ganz Deutschland, von der Reisegruppe bis zum Firmenevent.“
Vor anderthalb Jahren hatte sich das Rathaus noch vergeblich bemüht, mittels Architekturwettbewerb auf einen geplanten Restaurantneubau neben dem Großen Ballsaal aufmerksam zu machen. Ein Investor dafür hat sich allerdings nicht gefunden. Ohne Restaurant lässt sich auch der Große Ballsaal schwer auf Dauer betreiben, wie es in der Vergangenheit immer wieder hieß. Auch für die Kegelbahn und das ehemalige und nur notdürftig gesicherte Wohnheim hat sich bislang kein Investor gefunden, es könnte sich für einen Hotelbetrieb eignen. Ronny Pietzner hatte vor fünf Jahren einen märkischen Markt und Erlebnisgastronomie dafür vorgeschlagen.
Der Aussichtsturm wird durch den „Freundeskreis Bismarckhöhe“ betreut. Dort besteht unter anderem eine Dauerausstellung über Christian Morgenstern, sie soll zum Morgenstern-Jubiläum im Jahr 2014 erweitert werden. Bürgermeister Werner Große (CDU) hofft auf eine Belebung des Standorts auch durch die Aufrebung des 1,4 Hektar großen Hangs unterhalb der Bismarckhöhe, mit der der „Werderaner Verein zur Förderung des historischen Weinbaus“ in diesem Jahr beginnen will. „Ich denke, dass dann wieder etwas Bewegung reinkommt.“ Positiv werde sich auch auswirken, wenn das Lindowsche Haus am Plantagenplatz zum Obstbaumuseum mit Touristeninformation wird. Die Stadt hat das Anwesen vor zweieinhalb Jahren gekauft, sie will einen Grünzug mit Wegen vom Platz hinauf zur Bismarckhöhe schaffen. Einen Zeitplan dafür gibt es aber noch nicht.
Große zeigte sich trotz der Hemmnisse froh über die bisherige Entwicklung der Höhengaststätte. „Wer hätte vor 20 Jahren noch gedacht, dass es so weit kommt.“ Die Stadt hat vor allem in die Sanierung des Ballsaals viel Geld investiert. Für die Zukunft bleibe er optimistisch, dass sich noch ein Investor für den Standort findet, sagte Große. Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: