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Potsdam-Mittelmark: Hohe Schule in Schenkenhorst

Klassische Reitkunst: Ruth Allegra Martinez läßt die Wiener Tradition wieder aufleben

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Klassische Reitkunst: Ruth Allegra Martinez läßt die Wiener Tradition wieder aufleben Stahnsdorf · Schenkenhorst - Ruth Allegra Martinez ist aus Wien gekommen, mitgebracht hat sie den sieben Jahre alten holländischen Friesenhengst „Teake“ und die aus Dänemark stammende 11-jährige Stute „Norkrons Celica“ aus der Knabstrupper-Rasse. Mit ihnen will die junge Berufsreiterin auf dem Reiterhof Wothke in Schenkenhorst ein neues Ausbildungsprogramm anbieten: Klassische Reitkunst der Hohen Schule wie Kapriole, Pirouette, Courbette, Piaffe, Passage. Also das, was in der traditionsreichen Spanischen Hofreitschule in Wien so gewissenhaft gepflegt wird. „Jedes Pferd lässt sich dafür schulen“, meint die Wiener Fachfrau, die ihre Pferde selbst ausgebildet hat, mit Blick auf den Schenkenhorster Tierbestand. Über 150 Pferde stehen auf dem Reiterhofes, der sich nach der Wende auf der einstigen Schweinemastanlage etabliert hatte: Brandenburger Warmblüter und Isländische Kaltblüter, Haflinger, Araber, Westernpferde, Ponys und auch ein Trakehner. „Nahezu alle Rassen“, beschreibt Nicole Wothke den Bestand. Die Tochter des Hofes hatte die Berufsreiterin während des Studiums in Österreich kennen gelernt und mit ihr den Plan entwickelt, Schenkenhorst für Freunde des Barock-Reitens im Berliner Umland attraktiv zu machen. Mit den Kursen wollen sich die jungen Damen an Pferdesportler wenden, die schon über ein fundiertes Grundwissen im Sattel verfügen. Davon gibt es in Schenkenhorst schon eine ganze Menge. Vor allem Berliner Pferdefreunde kommen her, wo sie ihre Tiere gut versorgt wissen und schöne Trainingsbedingungen finden: Eine große Halle und Feldwege über rund 250 Hektar Land, das sich über die einstigen Rieselfelder hinzieht. Fachleute stehen zur Ausbildung bereit, alljährlich gibt es ein Schulreiterturnier mit Wettbewerben im Dressur-und Springreiten, mit Aktionsparcour und Slalomrennen. Am 24. April steht die nächste Veranstaltung dieser Art auf dem Programm. „Wir rechnen mit rund 200 Nennungen“, meint Hofchef Peter Wothke, der im hiesigen Reit- und Fahrverein Unterstützung findet und sich inzwischen auch der Fohlenaufzucht widmet. Zuspruch finden auch die Kinderferienlager, die mit Lehrgängen für Basispass und Reitpass verbunden sind. Zum Unternehmen gehört ein kleiner Streichelzoo mit Rindern, Ziegen, Hängebauchschweinen und Federvieh, nun ist es auch hier noch internationaler geworden: Das ursprünglich von einem Zirkus stammende etwa 12 Jahre alte Kamel „Ali“ hat vor kurzem auf in Schenkenhorst eine Heimstatt gefunden. Peter Wothke hat es aufgekauft, weil sein bisheriger Halter das Geld für das Futter nicht mehr aufbringen konnte. Georg Jopke

Georg Jopke

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