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Potsdam-Mittelmark: Hotelbau an neuem Verkehrskreuz fraglich

Ob am Güterfelder Eck ein Hotel entsteht, hängt von Plänen des Landkreises ab

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Ob am Güterfelder Eck ein Hotel entsteht, hängt von Plänen des Landkreises ab Stahnsdorf - Wird aus der einstigen Hautklinik am Güterfelder Eck eines Tages ein nobles Hotel? Denkbar wäre es, denn das stattliche Bauwerk am Rande von Kienwerder, das vor fast 100 Jahren als „Elisabeth-Sanatorium“ gebaut worden war, ist noch gut in Schuss. Und es soll sich nach langem Leerstand wieder mit Leben füllen. Schon vor drei Jahren hatte es einen Vorbescheids-Antrag zur Umnutzung des Ensembles auf dem ausgedehnten Waldgrundstück gegeben – als Herberge und gastronomische Einrichtung. Der Antrag fand Zustimmung, ganz besonders im zuständigen Ortsbeirat von Güterfelde. „Hier muss etwas passieren!“, so die Forderung von Ortsbürgermeister Dietrich Huckshold bei der Sitzung des Stahnsdorfer Bauausschusses am Dienstag. Zustimmung gibt es bei den Ausschussmitgliedern nach wie vor, aber inzwischen hat sich Bedeutsames bei der Gesamtplanung für das weite Gebiet verändert: Mit dem Ausbau der Landstraße 40 als Verbindungsstrecke von Potsdam zum Flughafen Schönefeld entsteht ein neues Verkehrskreuz „Güterfelder Eck“, welches das ganze Sanatoriums-Grundstück mit neuen Straßen regelrecht einkreist. Ob es sich dann noch für ein Hotel eignet, ist offen. Die Entscheidung darüber wird vor allem beim Landkreis liegen. Ein Planverfahren ist notwendig, bei dem auch die Belange des Natur- und Umweltschutzes zu berücksichtigen sind. Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser geht davon aus, dass noch in diesem Jahr die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden: „Wir wollen uns konstruktiv daran beteiligen“, betonte er und verwies darauf, dass sich schon eine stattliche Zahl von Interessenten mit anderweitigen Ansiedlungsplänen vorgestellt hat. Eine Kita komme aber ganz sicher nicht in Frage, so Enser. Rechtsanwalt Wolf-Dietrich Kirchner, der die Interessen der in den USA lebenden Besitzerin des Areals vertritt, führt bereits intensive Gespräche mit potenziellen Investoren. Das „Elisabeth-Sanatorium“ war ursprünglich für das jüdische Arzt-Ehepaar Freimuth erbaut worden, das in der NS-Zeit aus Deutschland fliehen musste. Deren Nachfahren konnten bald nach dem Ende der DDR die Rückübertragung erwirken. G. Jopke

G. Jopke

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