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Potsdam-Mittelmark: Huchelhaus feiert zehnten Geburtstag Auch Wolf Biermann wird am 6. Oktober erwartet

Michendorf · Wilhelmshorst - „Manchmal kam ich wöchentlich. Oft blieb ich tagelang und schlief und schrieb unter Huchels Dach in der Dachkammer Wir waren beide verboten, also brauchte es keinen Mut, einander zu besuchen.

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Michendorf · Wilhelmshorst - „Manchmal kam ich wöchentlich. Oft blieb ich tagelang und schlief und schrieb unter Huchels Dach in der Dachkammer Wir waren beide verboten, also brauchte es keinen Mut, einander zu besuchen.“

Nach gut vierzig Jahren kehrt Wolf Biermann aus Anlass der Feier zum zehnjährigen Bestehen zurück in das frühere Wohnhaus von Peter Huchel am Hubertusweg. Seit 1997 ist es ein Ort für Lesungen, Gespräche und des Erinnerns an einen der bedeutendsten deutschen Dichter der Nachkriegszeit. Schon zu Huchels Zeiten war das Haus Treffpunkt von Schriftstellern. Nach seiner Ausreise 1971 überließ es Huchel dem Dichter Erich Arendt.

In den letzten zehn Jahren haben hier über 200 Schriftsteller gelesen und mit ihrem Publikum diskutiert. Autoren kamen zu Wort, die die deutsche Literatur der Nachkriegszeit entscheidend mitprägten wie Reiner Kunze, Jürgen Becker oder Sarah Kirsch. Zur Veranstaltungsreihe „Chausseen Chausseen“ wurden Träger des renommierten Peter-Huchel-Preises vorgestellt, wie Durs Grünbein, Elke Erb oder Roul Schrott.

In unregelmäßiger Folge widmete das Haus sich politischen und Verlags-Themen. In zahlreichen Einzelveranstaltungen kamen international renommierte Autoren zu Wort wie Adam Zagajewski, Anna Enquist oder Ota Filip. Aber auch Brandenburger Autoren wie Antje Strubel oder Grit Poppe wurden im Peter-Huchel-Haus vorgestellt und diskutiert. Ein Schwerpunkt im Veranstaltungsprogramm gilt der Lyrik. Von Henryk Bereska, der 1997 die erste Lesung im neueröffneten Haus bestritt, bis zu Christian Lehnert und Harald Hartung, die im vergangenen Monat lasen, sind eine große Zahl der interessantesten deutschen Dichter der Gegenwart in den Hubertusweg gekommen. Über viele der Veranstaltungen wurde in den PNN berichtet.

Zur Jubiläumsfeier am 6. Oktober um 18 Uhr im Hubertusweg 41 werden auch Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) und der Vorsitzende des Huchel-Gedenkstätte e.V., Hans Dieter Zimmermann, erwartet. Bachmann-Preisträger Lutz Seiler, heute die Seele des Hauses, wird Gedichte von Peter Huchel und Erich Arendt vortragen, Wolf Biermann kommt mit Gitarre. wh

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