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Abkühlung am Hundestrand: Die Huskys von Ines Babbert (M.).

© Andreas Koska

Potsdam-Mittelmark: Hunde, Otter und ein müder Gepard Zweiter Tierpflegertag im Pfötchen-Hotel Beelitz

Beelitz - Auch dem Geparden war es zu warm, irgendwie kam er nicht auf Touren. Organisatorin Julia Jentzsch suchte nach Erklärungen: „Vielleicht war die Bahn für ihn zu kurz oder das Kaninchenfell nicht attraktiv genug.

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Beelitz - Auch dem Geparden war es zu warm, irgendwie kam er nicht auf Touren. Organisatorin Julia Jentzsch suchte nach Erklärungen: „Vielleicht war die Bahn für ihn zu kurz oder das Kaninchenfell nicht attraktiv genug.“ An Aufmerksamkeit sollte es der Großkatze jedenfalls nicht gemangelt haben: Beim zweiten Tierpflegertag im Beelitzer Pfötchen-Hotel war sie einer der Stars. 250 Gäste aus ganz Deutschland – hauptsächlich Zoo- und Heimtierpfleger sowie Wissenschaftler – waren zu der dreitägigen Fachtagung am Wochenende in den Ortsteil Schönefeld gekommen. Sie wollten Erfahrungen austauschen und sich in Fachvorträgen wie „Fressen ohne Napf“ oder „Verhalten von Wildkatzen“ auf den neuesten Stand bringen. Das Wildkatzen-Referat hielt Astrid Harsch, Besitzerin einer Filmtierschule. Sie hatte auch den Geparden mitgebracht.

Seit Januar hatten 40 Mitarbeiter unter der Leitung von Julia Jentzsch an der Vorbereitung und Durchführung dieser in Deutschland einmaligen Fachveranstaltung mitgearbeitet, so die Cheforganisatorin selbst. Vielleicht sei es die Mischung; die bundesweit Interesse an dem „Tierpflegertag“ geweckt hat, vermutet sie. Denn Neben den Vorträgen gab es auch Unterhaltung: Am Samstagabend trug der „YouTube“–Star Janina el Argnioni bekannte Musical-Lieder aus „Cats“ oder „König der Löwen“ vor. Am Tage referierte Wolfgang Gettmann vom Aqua-Zoo Düsseldorf über Otter. Und Ulrike Meierotto zeigtE die Bedeutung der Allgemeinbildung für die Tierpflege auf.

Die Hundezüchterin Ines Babbert aus Welsickendorf bei Jüterbog war mit Tochter Joanna und 14 Huskys angereist. „Ich bin rundum zufrieden. Die Vorträge waren lehrreich, es ist auch ein Kollegentreffen – und die Hunde haben Spaß“, so ihr positives Fazit nach drei Tagen. Ähnlich beurteilt es Stephan Bachschmied, Vorstand eines Tierschutzvereins aus dem bayrischen Kaufbeuren: „Die Veranstaltung hilft, den Umgang mit Tieren zu ent-emotionalisieren“, so sein Resümee. Er nutzt die Tage für Kontaktpflege und hofft, dass es zu einer Netzwerkbildung der Tierschützer kommt. „Die Probleme sind doch überall gleich, die Ansätze aber jeweils anders, wir sollten voneinander lernen“, so seine Hoffnung für die Zukunft. Da er sowohl das Areal als auch die Gegend „spitze“ findet, will er auch im nächsten Jahr wiederkommen. Für ihn war es auch Urlaub, für seine zwei Mitarbeiter eine Fortbildungsveranstaltung.

Der Medienreferent des „Bundesverbandes der Zoo-Tierpfleger“, Carsten Knott gab sich da etwas skeptischer. „Wir sehen in der Veranstaltung mehr Potenzial. Es ist der richtige Weg, aber ein paar Fachvorträge mehr wären wünschenswert“. Juliane Nowakowski vom „Bundesverband zertifizierter Hundeschulen“ hätte sich dagegen mehr Tierhalter als Besucher gewünscht. „Vielleicht könnte man die Fachtagung durch einen Publikumstag ergänzen“, so ihre Idee. Die Anregungen will Julia Jentzsch alle aufnehmen, denn auch im nächsten Jahr soll es einen „Tierpflegertag“ im Pfötchenhotel geben. Den Hunden schien das alles egal zu sein, sie tollten über das Gelände und genossen ein Bad im Teich am Hundestrand. Andreas Koska

Andreas Koska

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