Potsdam-Mittelmark: Hundehalter in den Ortsteilen müssen mehr zahlen
Neue Hundesteuersatzung für Stahnsdorf verabschiedet / Unmut im kleinen Straßendorf Schenkenhorst
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Stahnsdorf - Die Stahnsdorfer Hundesteuersatzung soll ab nächstem Jahr auch für die Ortsteile gelten. Ein entsprechender Beschluss wurde auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung abgesegnet. Allerdings mit vier Nein-Stimmen, denn für die Einwohner aus Güterfelde, Schenkenhorst und Sputendorf wird es im nächsten Jahr teurer werden, Hunde zu halten.
So erhöht sich beispielsweise der Steuersatz für Schenkenhorst Hundebesitzer von bislang 42 Euro auf 61 Euro, wie Ortsbürgermeisterin Karin Steingräber (Wir Vier) beklagte. „In kleinen Dörfern haben Hunde eine andere Bedeutung als in einem dicht besiedelten Wohngebiet“, sagte sie. Der Ortsbeirat habe daher einer Änderung nicht zugestimmt, denn man müsse nicht alles einheitlich machen, es ginge auch anders, so Steingräber. Güterfeldes Ortsbürgermeister Dietrich Huckshold stimmte seiner Amtskollegin zwar zu, da die Erhöhung auch in Güterfelde zu Diskussionen im Ortsbeirat geführt habe. Gleichzeitig verwies er aber auf den Gebietsänderungsvertrag, dem man ja seinerzeit auch zugestimmt hätte und daher jetzt die Hundesteuersatzung in Kauf nehmen müsse.
SPD-Fraktionschef Dietmar Otto schlug vor, die Steuer für den ersten Hund zu senken und dafür den Satz beim zweiten Hund zu erhöhen. Aber Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) merkte an, die Hundesteuersatzung sei kein Geschäft, vielmehr seien die Einnahmen nötig um im Ort die Exkremente der Vierbeiner zu beseitigen. Auch mit der Summe von 61 Euro rangiere man nicht an der Obergrenze, meinte Enser. Trotzdem plädierte auch die Fraktion Linke dafür, noch einmal alle Argumente abzuwägen und das Papier in den Finanzausschuss zurück zu verweisen, um einen Kompromiss zu finden.
Die Verwaltung hielt dagegen, dass man bereits im Finanzausschuss über Summen hätte diskutieren können. Nun aber dränge die Zeit, da demnächst die Steuerbescheide für 2008 verschickt werden müssen. Würde erst später entschieden, bekäme man bis Jahresende nicht mehr die Genehmigung der Kommunalaufsicht, meinte die Verwaltung. Trotzdem soll die Satzung im ersten Halbjahr 2008 noch einmal im Fachausschuss diskutiert werden, einigte sich das Gremium.
Den PNN schilderte Karin Steingräber ihre Sicht: „Ein Hund ist in unserem Straßendorf Schenkenhorst zuerst einmal ein Wachhund, vor allem für die älteren Einwohner, von denen einige auch allein in ihren Häusern leben.“ Meist hätten sie nur eine kleine Rente ,und weil in der letzten Zeit schon viele Teuerungen auf sie zugekommen wären, hätten die 19 Euro, die nun zusätzlich zu entrichten seien, ein anderes Gewicht. Da Hundebesitzer in der Nachbargemeinde Nuthetal weniger zahlen müssten, würden viele in Schenkenhorst die Erhöhung nicht in Ordnung finden. Außerdem habe der Ortsbeirat erst nach dem Stahnsdorfer Finanzausschuss getagt, und daher konnte dessen Meinung nicht in die Diskussion des Fachausschusses eingebracht werden, bedauerte Steingräber. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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