Potsdam-Mittelmark: Hungrig nach Beratung
Ab 2014 Familienzentrum für Caputh geplant
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Schwielowsee - Im Caputher Bürgerhaus soll am 1. Januar ein Familienzentrum eröffnet werden. Die Pläne dafür hat Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) am Mittwochabend im Ortsbeirat vorgestellt. Die Idee für das Familienzentrum sei bei der Zukunftskonferenz der Gemeinde entstanden, sagte Hoppe. In den vergangenen Monaten seien Finanzierung, Inhalte und Trägerschaft abgeklärt worden. Der Jugendklub im Dachgeschoss des Caputher Bürgerhauses wurde als Standort auserkoren, die Räume würden kaum noch von den Jugendlichen genutzt.
Die Trägerschaft soll der Potsdamer Verein „Soziale Hilfen Berlin-Brandenburg“ (SHBB) übernehmen, der bereits in Brück und Neuseddin Familienzentren und in Caputh das Jugendhilfezentrum „Gertrud Feiertag“ betreibt. Die Kosten für das neue Angebot von jährlich 50 000 Euro würden in den ersten beiden Jahren zu 80 und zu 70 Prozent vom Landkreis getragen, danach zu 50 Prozent. Den Rest müsse die Gemeinde übernehmen, sagte Hoppe. Auch die Räume muss das Rathaus stellen.
Die Förderung von Familienzentren ist im mittelmärkischen Familienförderplan des Landkreises festgelegt. Der Landkreis baut seit einigen Jahren auf solche Eltern-Kind-Zentren – soziale Lernräume für Eltern, Kinder und Familien, die am englischen Vorbild der „early excellent center“ orientiert sind. Fünf Familienzentren gibt es mittlerweile im Landkreis, weitere sollen in diesem Jahr in Niemegk und Wusterwitz entstehen. Außerdem gibt es Gespräche dazu auch in Wiesenburg, Nuthetal, Groß Kreutz und im Amt Beetzsee.
In Werder (Havel) ist das Familienzentrum mit zwei halben Stellen besetzt, auch andere Konstellationen sind denkbar. In Schwielowsee ist nach derzeitigem Stand eine 30-Stunden-Stelle geplant, für zusätzliche Aufgaben sollen Honorarmittel bereitstehen. Abschließend soll am 25. September die Gemeindevertretung Schwielowsee entscheiden.
Der Caputher Ortsbeirat war am Mittwochabend einstimmig für das Projekt. „Der Jugendklub liegt darnieder. Es wäre eine gute Lösung, die für viel Geld hergerichteten Räume wieder zu nutzen“, sagte der Caputher Ortsvorsteher Jürgen Scheidereiter (Unabhängige Bürger). Bauliche Veränderungen seien kaum erforderlich, wie es hieß. Als Anschubfinanzierung sollen für die Ausstattung 8000 Euro bereitgestellt werden.
SHBB-Geschäftsführerin Ulrike Hart geht davon aus, dass es einen „Riesenbedarf“ in der Gemeinde an Angeboten wie einer Schwangeren- und Mütterberatung, Familienkursen, frühkindlicher Förderung und einem Elterncafé besteht, zumal die Zuzügler oft schlecht vernetzt seien. „Es gibt keine einzige Familie, die nicht hungrig nach solchen Angeboten ist“, so Hart. Wichtig sei, dass das Familienzentrum zentral liegt und sich in der Nähe von Kita und Schule befindet, dies sei beim Bürgerhaus der Fall. Henry Klix
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