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Potsdam-Mittelmark: Hürden auf der Seewiese

Annäherung von Investor Günter Matz und Ortsbeirat für Bebauungspläne in Ferch

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Schwielowsee · Ferch - Besonders glücklich sah Günter Matz an diesem Abend nicht aus. Geschlagene zwei Stunden wartete der Investor, bis er auf der jüngsten Ortsbeiratssitzung in Ferch „dran“ war. Matz ist Käufer der Seewiese am Schwielowsee. Das alte FDGB-Heim hier wurde schon kurz nach der Wende abgerissen. Pläne für einen Hotelbau – größer noch als auf er anderen Seeseite – scheiterten, als der damalige Investor pleite ging. Auch für Matz sind an diesem Platz Hürden aufgestellt: Vor einigen Jahren noch wollte er eine Kurklinik in Form des alten FDGB-Heims hier bauen. Inzwischen strebt er eine kleinteilige Bebauung an.

Nur Wohnhäuser – das will der Ortsbeirat an diesem öffentlichen Festplatz nicht sehen. Nun scheiterte Matz nach eigenen Angaben mit einer Bauvoranfrage für drei Wohnhäuser und ein kleines Lokal. Problem: Der alte Hotel-Bebauungsplan ist noch gültig – und legt eine Hotelnutzung fest. Der Bebauungsplan müsste also geändert oder sogar neu aufgestellt werden, das kostet Zeit und Geld. Was er hier verwirklichen könne, hinge auch davon ab, was sich wirtschaftlich machen ließe, sagt Matz.

Man könne aber auch darüber nachdenken, ein – wie von Axel Hilpert in Petzow geplantes – Familienhotel hier in Ferch anzusiedeln. Vorstellbar wäre für Matz aber eben auch eine „dem Charakter des Dorfes entsprechende Lokalität“ in Form eine Bürgerhauses „mit 120 bis 150 Plätzen und flexibel verkleinerbarem Saal“. Diese Idee ist allerdings aus seiner Sicht eben nur über eine zusätzliche Wohnbebauung dahinter „subventionierbar“.

Mit letzterem Vorschlag könnte auch der Ortsbeirat gut leben. Ortsbürgermeister Roland Büchner meint: „Wir brauchen eine Bebauung, die die öffentliche Nutzung nicht behindert und die in die heutige Zeit passt.“ Eine reine Wohnbebauung kommt für ihn nicht in Frage. So sehen das auch die anderen Ortsbeiratsmitglieder. Für die Hotel-Option favorisiert Helga Martins die Kubatur des früheren FDGB-Heims. Das Ganze scheint auf einen Kompromiss hinauszulaufen, jedoch auch die Möglichkeit der Notwendigkeit eines neuen Bebauungsplanes wurde angesprochen.

Dass es aber nun auch vorangehen soll, daran lässt Ortschef Büchner keinen Zweifel, schließt aber auch nicht aus, sich die notwendige Zeit für eine nachhaltige Lösung zu lassen. Für ihn steht außer Frage, den unteren Teil der Seewiese nach wie vor für Freilichtveranstaltungen der Ortsbewohner zu nutzen, „weil der Platz immer mehr von den Leuten angenommen wird“.

Matz geht da mit und sogar noch ein Stück weiter. Der DLRG will er an dem neuen Parkplatz einen Wasserrettungsstützpunkt bauen. Der Fercher Feuerwehr bot er für das nächste Osterfeuer auf der Seewiese seine Unterstützung an, was bei allen an diesem Abend Anwesenden gut ankam. Vielleicht kommt er ja dafür bei seiner nächsten Einladung zum Ortsbeirat auch mal eher zu Wort. khf

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