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Potsdam-Mittelmark: „Ich bin für alle da“

PDS bringt sich mit Bürgermeisterkandidatin Huth ins Gespräch

Stand:

PDS bringt sich mit Bürgermeisterkandidatin Huth ins Gespräch Amt Michendorf. Im Amt Michendorf spielt die PDS derzeit keine große Rolle. Nur in der Gemeindevertretung Michendorf stellt sie drei der sechzehn Mandatsträger. In den anderen fünf Gemeinden: Fehlanzeige. Im Wahlkampf für die ersten Kommunalwahlen der Großgemeinde bringt sich die PDS nun mit einer eigenen Bürgermeisterkandidatin ins Gespräch. Die 53-jährige Roswitha Huth aus Wildenbruch hat sich dem Rennen der sechs Bewerber gestellt. „Ich bin für alle da“, lautet ihr Wahlkampfkredo. Und damit meint sie vor allem auch die sozial Benachteiligten. „Ihre Belange sollten in der Kommunalpolitik stärker Berücksichtigung finden“, benennt Huth ihre politische Grundeinstellung. Denn Leute mir Geld hätten bereits ihre Lobby, wie sich auch im Verhältnis zwischen Alteingesessenen und gutbetuchten Zuzüglern in Wildenbruch zeige. Huth selbst hat es nach der Wende nicht einfach gehabt: Von 1971 bis 1997 lebte die gebürtige Wildenbrucherin in Magdeburg. 11 Jahre lang war sie bei Minol Leiterin der Datenerfassung, dann als Leiterin der Arbeitsökonomie im VEB Magdeburger Oberbekleidung tätig. Als das Unternehmen mit 1500 Beschäftigten abgewickelt wurde, war sie bis zum Schluss 1993 dabei. An der darauf folgenden Arbeitslosigkeit konnte auch die Rückkehr in die Heimat nur zeitweise etwas ändern: Nur für drei Jahre bekam Huth einen Job bei der Innungs-Krankenkasse. Als Wendeopfer möchte sich die gelernte Handelskauffrau mit Fachschulabschluss in Management und Controlling dennoch nicht sehen: „Ich will mich nicht hängen lassen und gebe nicht auf“, betont sie. Sie sei optimistisch, wieder eine Arbeit zu finden – warum also nicht das Amt des Bürgermeisters? Roswitha Huth ist zwar ein neues Gesicht auf der kommunalpolitischen Bühne der Region. Politische Erfahrungen konnte sie aber bereits in Magdeburg sammeln: Nach der Wende saß sie drei Jahre lang in der Stadtverordnetenversammlung und wirkte lange Jahre im Parteivorstand mit. „Es hat sich angeboten, mit diesen Wahlen wieder einzusteigen“, so die geschiedene Mutter zweier erwachsener Kinder. Sollte es mit dem Bürgermeisteramt nicht klappen, so steht Huth immer noch auf Platz 1 der PDS-Kandidatenliste für die Gemeindevertretung. „Ich fände es ein schönes Wahlergebnis, wenn die PDS in Fraktionsstärke, also mit drei Mandatsträgern, ins Gemeindeparlament einzieht“, so Huth. Für ihre Bürgermeisterkandidatur erklärt sie die Teilnahme an der Stichwahl für ein erstrebenswertes Ziel. Dass sie in Michendorf noch nicht politisch tätig war, hält Huth für vorteilhaft: „Ich kann an alles neutral herangehen, sehen, was für die Gesamtgemeinde gut ist.“ Die Umgehungsstraße, die zentralen Abwasseranschlüsse kleiner Ortsteile und den Straßenbau hält sie für die Knackpunkte der nächsten Wahlperiode. Aus der Umgehungsstraße müsse man das beste machen, nachdem das Planverfahren gelaufen sei. Beim Thema Abwasser spricht sie sich auch für das Prüfen dezentraler Lösungen aus. „Und der Vorteil einer unbefestigten Straße ist, dass nicht so gerast wird“, weiß die Anwohnerin der Bergheider Karl-Marx-Straße aus angenehmer, eigener Erfahrung. Henry Klix

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